Eine Vernissage nach Maß

„Migration im Donauraum“ in Reschitza eröffnet

Bei der Vernissage der Ausstellung sprachen der Direktor des Museums des Banater Montangebiets, Prof.Dr. Dumitru Ţeicu (2.v.l.), der Stellvertreter des Kresratspräsidenten, Ilie Iova (4.v.l.), der Leiter des Donauschwäbischen Zentralmuseums Ulm und Projektleiter Christian Glass (Mitte), Siegfried Geilhausen, Vizekonsul Deutschlands in Temeswar (2.v.r.) und Prof.Dr.Rudolf Gräf (1.v.r.).

Reschitza - Nach Schätzungen des Personals des Reschitzaer Museums des Banater Montangebiets waren um die 500 Personen zur Eröffnung der vierten und letzten rumänischen Etappe der Wanderausstellung „Migration im Donauraum. Die Ansiedlung der Deutschen im 18.Jahrhundert und ihre Folgen“ erschienen. Es sei ein Ausdruck der Wertschätzung aller Mitbewohner dieses Raums des Banater Montangebiets, das seine heutige Form letztendlich dieser Besiedlung verdankt, die vor 300 Jahren begonnen hat, meinte der stellvertretende Kreisratspräsident Ilie Iova, aber auch des Bedauerns, dass die Deutschen im Banat so rar geworden sind.

Highlights der Eröffnungsveranstaltung waren der Vortrag des aus Reschitza stammenden Historikers und Vizerektors der Babeş-Bólyai-Universität von Klausenburg, Prof. Dr. Rudolf Gräf über Hintergründe und den Kontext des Beginns der Donauschwäbischen Migration, sowie ein Brief der Reschitzaer Augenärztin Dr. Felicia Quint, die zum Zeitpunkt der Ausstellungseröffnung im OP-Saal des Kreiskrankenhauses arbeitete, den ihr Mann, Generalmajor a. D. und Ex-Staatssekretär für Rüstungsfragen im rumänischen Verteidigungsministerium, Ion Ioan, verlas.
Rudolf Gräf zitierte in seinem stark akademisch angehauchten mit Lichtbildern illustrierten Vortrag viele neue Quellen zur Migration der Deutschen in den Donauraum, vor allem aus Karlsruhe und lobte die Initiative der sieben Museen aus vier Ländern als „einen neuen und mutigen Weg in der Erforschung der jüngeren Geschichte europäischer Räume“.

Dr. Felicia Quint, die sich in ihrem Schreiben, als Tochter des Paul/Pavel Quint, öffentlich als „Nachkomme der Siedler des 18.Jahrhunderts bezeichnet“, die sich „mit ihren Bedürfnissen aber auch mit Disziplin, mit Nöten aber auch mit Ehrlichkeit, mit dem Wunsch nach einem besseren Leben für sich und ihre Gemeinschaften ein wenig mehr Zivilisation, etwas mehr Öffnung, Umgänglichkeit, Freiheit und Mut“  in die Siedlungsräume einbrachten“ (das Schreiben wird in einer der kommenden Banater Zeitungen veröffentlicht), hatte die Ausstellungseröffnung zum Anlass genommen, „im Namen der Nachfahren der Siedler aus fernen Zeiten und Räumen“ denen zu danken, die „durch Strebsamkeit und Ausdauer mit dieser Ausstellung an die Anfänge erinnern, aus denen ein Banat hervorging, das sich Europa im Kleinen nennen darf“.
Zum Gelingen der Eröffnungsveranstaltung trug auch ein Trio der Reschitzaer Schule für Kunst und Musik „Sabin Păutza“ sowie das Enzian-Ensemble des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen bei.