Ensemble des Radu-Stanca-Theaters in Paris begrüßt

Zeitgenössische Theateraufführungen und Folklore-Konzert

Hermannstadt – Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen vermeldete das Radu-Stanca-Theater Hermannstadt/Sibiu (TNRS) öffentlich, dass die unlängst im Théâtre de la Ville in Paris unter der Bezeichnung „Focus Roumanie“ erfolgten Auftritte des hauseigenen Hermannstädter Ensembles und das Live-Konzert der Folklore-Formation „Iza“ aus der Maramuresch (Nordrumänien) auf ein positives Echo seitens des französischen Publikums gestoßen sind. Die Schauspieler des TNRS sind bislang die einzigen Künstler einer rumänischen Kultureinrichtung, denen die Ehre zuteil wurde, in dem Theaterhaus an der Place des Abbesses in der französischen Hauptstadt aufzutreten. Die sechs Vorstellungen der Inszenierungen „Antisocial“ (Asozial) von Bogdan Georgescu und „Oameni obişnuiţi“ (Gewöhnliche Menschen) von Gianina Cărbunariu (die ADZ berichtete unlängst auf der Lokalseite) fanden bei jeweils vollen Publikumsrängen statt und förderten die Vertiefung der französisch-rumänischen Beziehungen kultureller Art. Unter den Zuschauern der Vorstellungen rumänischer Handschrift am Théâtre de la Ville in der Zeitspanne zwischen dem 11. Dezember und 18. Dezember fanden sich bekannte Vertreter der französischen und internationalen Kunst- und Theaterszene wieder: Tanzchoreograf Gigi C²ciuleanu, der Dramaturg Matei Vişniec, der Theaterkritiker George Banu, die Kulturredakteurin Rebecca Bouillou, Chefintendantin des Programmangebotes „Micro-Folie de la Parc de la Villette“, und andere Theaterschaffende Frankreichs beteiligten sich persönlich an der französisch-rumänischen Theaterbegegnung zur Vorweihnachtszeit in Paris.

Jean-Jacques Garnier, Kurator seitens Frankreichs für den künstlerischen Partnerschaftsvertrag der Länder Rumänien und Frankreich im Jahr 2019, äußerte in einer Stellungnahme für die Tageszeitung „Le Monde“, dass sein Heimatland „zum ersten Mal überhaupt eine Kultursaison in Zusammenarbeit mit einem Mitgliedstaat der EU initiiert,  wobei dasselbe auch für Rumänien zutrifft. Es ist uns gelungen, im gegenseitigen Einvernehmen ein deutliches und einheitliches Signal zu artikulieren, da dieses zutiefst europäisch geprägte Land (Rumänien, Anm. d. Red.) von vielen euro-skeptischen oder gar antieuropäischen Nachbarn umgeben ist.“ Ein ähnliches Fazit führt auch der Kulturbeauftragte Andrei Ţărnea an: „Wir haben die Generation unserer jungen Interpreten zum Zuge kommen lassen und die gegenseitige Verbrüderung der künstlerischen Strukturen beider Länder beworben. Das Austauschprogramm begünstigt die Veranstaltung von Gastaufenthalten zahlreicher Künstler eines Ortes im jeweils anderen Land, so der Kurator seitens Rumäniens, der für die Durchführung des künstlerischen Partnerschaftsvertrages der Länder Frankreich und Rumänien mitverantwortet.
Die Eröffnung des Partnerschaftsvertrages war am 27. November 2018 von den Staatspräsidenten Klaus Johannis und Emmanuel Macron vorgenommen worden. Die einschlägigen Kulturangebote werden bis einschließlich den 17. April 2019 in Frankreich veranstaltet, wonach Rumänien sich für die Dauer von drei Monaten als Kulturgastgeber des Partnerschaftsvertrages behaupten müssen wird.