Entwicklung durch Gastronomie

Der Kreis Hermannstadt erweitert seine Entwicklungsstrategie

Hermannstadt - Die Finanzierung des Programms INTERREG, welches mehrere Regionen einbeziehen wird, die den Titel Gastronomische Region Europas in der Vergangenheit getragen haben oder demnächst noch innehaben werden, gab das Institut für Gastronomie, Kultur, Kunst und Tourismus (IGCAT) unlängst bekannt. An der von der Europäischen Kommission geförderten Maßnahme mit dem Titel „Konsolidierte gastronomische Regionen Europas durch den Schutz und die Förderung des kulinarisch-kulturellen Erbes durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und das wirtschaftliche Wachstum - EUREGA“ beteiligt sich auch die Region Hermannstadt/Sibiu, welche den besagten Titel 2019 innehaben wird. Die Ankündigung erfolgte in Irland, anlässlich des Eröffnung des Programms Galway-Westirland Gastronomische Region Europas 2018. „Es ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, neue Finanzierungsquellen zu nutzen, die es uns ermöglichen werden, die Veranstaltungen und Initiativen umzusetzen, die wir uns in den gastronomischen Regionen vorgenommen haben“, so Dr. Diane Dodd, die Vorsitzende des IGCAT, das die Plattform der Gastronomischen Regionen Europas verwaltet. Dem Projekt kommt ein Gesamtbudget von 1,8 Millionen Euro zugute, wobei die Beteiligung des Hermannstädter Kreisrates knapp 160.000 Lei beträgt.

Die Teilnahme am Programm bedeutet für die Region Hermannstadt, dass die Gastronomie in die Entwicklungsstrategie des Kreises Hermannstadt aufgenommen wird. Dadurch wird der bald getragene Titel zu einer langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung beitragen und mehrere strategische Bereiche berühren, wie beispielsweise den Tourismus, die Land- und Forstwirtschaft, die rurale Entwicklung, Erziehung, Gesundheit, Kultur oder Jugend.

„An der Ausarbeitung der neuen Maßnahmen, die unsere Entwicklungsstrategie ergänzen werden, tragen das Programmkonsortium und eine breit gefächerte Gruppe an Interessenten aus den Bereichen des Tourismus und der öffentlichen Gesundheit, kleine und mittlere Unternehmen und lokale öffentliche Behörden bei“, so die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean.

Das Projekt nimmt sich vor, die Bereiche abzudecken, die mangels angemessener lokaler Politiken nicht die notwendige Förderung erfahren. Der Beweis für den positiven Einfluss der Gastronomie auf die lokale Entwicklung ist der Aufwärtstrend, den der gastronomische Tourismus zurzeit in ganz Europa erfährt – knapp die Hälfte der Touristen wünschen sich dem Institut zufolge besondere kulinarische Erlebnisse auf ihren Reisen. Nichtsdestotrotz kämpfen die gastronomischen Regionen gegen Hindernisse wie den Verlust des spezifischen Charakters der lokalen Gastronomie aufgrund von Globalisierung oder die durch Massenproduktion standardisierten Lebensmittel. Die neun Projektpartner sind der Ansicht, dass die staatliche Unterstützung zur Entstehung angemessener lokaler und regionaler Politiken führen muss. Im Zuge der Zusammenarbeit werden dementsprechend sieben Aktionspläne ausgearbeitet, die zur Verbesserung der Instrumente zur Umsetzung der öffentlichen Politiken und zu einer wirtschaftlichen Wiederbelebung des landwirtschaftlichen und gastronomischen Sektors der teilnehmenden Regionen in den Niederlanden, Spanien, Finland, Irland, Ungarn, Griechenland und Rumänien beitragen werden.