Erdgas fürs Karasch-Tal

Neue Nebenleitung soll bis Orawitza führen

Reschitza – Auf Initiative der Stadtverwaltung von Orawitza und nach Gesprächen, die von der Kabinettschefin des Kreisratspräsidenten moderiert wurden, sind sich die Kommunalverwaltungen zwischen Lupak und Orawitza – konventionell spricht man im Banater Bergland vom „Karasch-Tal“ – einig: sie finanzieren gemeinsam die Machbarkeitsstudien und Vorarbeiten für die Einführung von Erdgas in ihren Ortschaften.

Der Orawitzaer Bürgermeister Dumitru Ursu (PSD) hatte schon vor Monaten die Bürgermeister von Lupak, Goruia, Ticvaniu Mare und Gradinari zu Gesprächen gebeten und dabei Luminiţa Jivan, die Kabinettschefin von Kreisratspräses Silviu Hurduzeu gebeten, die Moderation zu übernehmen. Es ging nicht um die Frage, ob die einzelnen Kommunen an dieser Trasse Erdgas haben möchten, es ging um den Schlüssel für die Kosten der gesamten Arbeiten. Nun hat man sich folgendermaßen geeinigt: Orawitza übernimmt 50 Prozent der Kosten für die einführenden Studien, die anderen vier Kommunen teilen sich die andere Hälfte zu gleichen Teilen.

„Für den Wohnkomfort der Bewohner unserer Ortschaften, aber auch für deren künftige Entwicklung kommt immer wieder das Fehlen von Erdgasanschlüssen ins Gespräch“, erläuterte anschließend der Orawitzaer Bürgermeister Dumitru Ursu. „Wir sind uns einig, dass das fehlende Erdgas unser zweitgrößtes Problem ist. Das größte sind die schlechten Straßen. Das zweitgrößte können wir aber selber lösen, und deshalb haben wir uns zusammengeschlossen. Schließlich haben wir alle, als Erbe des Kommunismus, auch Wohnblocks in unseren Ortschaften, da kann sich jeder vorstellen, wie das ist, wenn jemand täglich Brennholz bis in den zweiten Stock schleppen muss, weil es immerhin noch günstiger ist als Strom... Aber auch 90 Prozent der an einer Ansiedlung interessierten Unternehmen fragen nach dem Straßenzustand, der Stromversorgung und den Verkehrsanbindungen sofort nach Erdgas.“

Die fünf Kommunen setzen fest darauf, dass sie die Hauptfinanzierung für ihre Erdgasinitiative aus Regierungsmitteln akquirieren werden. Und auch hier setzen sie auf „unsere Kollegin“ Luminiţa Jivan (PSD), die eine Zeit lang im Entwicklungsministerium gearbeitet hat und jetzt ins Banater Bergland zurückgekehrt ist, von wo sie stammt.

Die Frau profiliert sich übrigens auch – über die Frauenorganisation der PSD – immer klarer in der Lokalpolitik des Banater Berglands, gegenwärtig im parteiinternen Krieg um die wählbaren Listenplätze für die Parlamentswahlen am 11. Dezember. Sie hält bei jeder Gelegenheit der Vorsitzenden der Frauenorganisation, Tudoriţa Nicula, die Stange, die sich für einen wählbaren Listenplatz für den Senat bewirbt (und die vor vier Jahren fürs Abgeordnetenhaus gesetzt war und im letzten Augenblick, für fast jeden überraschend, vom Physiklehrer Ioan Benga ersetzt wurde, der zur PSD-Seilschaft Grindeanu-Hurduzeu gehört, die in Westrumänien viele Strippen zieht).