Ethnographie-Museum in Gefahr

Kronstadt – Vor dem Ethnographie-Museum von Törzburg/Bran, neben dem Zugang zu dem bekannten Schloss gelegen, ist für morgen, Mittwoch, dem 12. Februar, 11 Uhr, eine Protestaktion angekündigt, da die Volkskundesektion unmittelbar vor dem Schließen steht. Wenn nicht noch eine Lösung gefunden wird, soll am 17. des Monats der Gerichtsvollzieher eintreffen, um das Museum zu schließen und die Eigentümer in den Besitz des Grundstückes zu bringen, auf dem sich dieses befindet.

Das Museum im Schloss Törzburg, der ehemaligen Sommerresidenz des rumänischen Königshauses, wurde 1957 gegründet und umfasste eine mittelalterliche Ausstellung. In den sechziger Jahren wurde daneben ein Museum des Törzburger Gebirgsdorfes unter der Bezeichnung Ethnographie-Sektion Bran eingerichtet. Verwaltet wurden diese bis zur Wende von 1989 vom Kronstädter Kreisrat. Zwei Jahre davor wurde noch eine Abteilung im ehemaligen Zollhaus gegründet. Nach 1989 gingen die drei Abteilungen in die Verwaltung des Kulturministeriums über. 2009 wurde das Schloss von den Nachkommen der Königsfamilie als rechtmäßige Eigentürmer übernommen. Seit 2018 wurde auch die Abteilung im Zollhaus geschlossen, wo die Exponate aus dem Museum untergebracht worden waren. Diese befinden sich nun im Gebäude einer Pension im Zentrum der Gemeinde.

Nach dem Rückerstattungsantrag wurde durch Gerichtsbeschluss das Grundstück, auf dem sich das Ethnographie-Museum befindet, den rechtmäßigen Eigentümern zugesprochen. Nachdem diese nicht die geforderte Miete vom Kulturministerium erhalten konnten, haben sie nun durch einen Gerichtsvollzieher gefordert, in Besitz des Grundstückes gesetzt zu werden. Die 33 Mitarbeiter des Museums würden dadurch ohne Arbeitsplatz bleiben, die 18 wertvollen Bauerngehöfte samt spezifischen Einrichtungen müssten verlegt werden. Es wird gemunkelt, dass es sich auch um bestimmte persönliche Interessen bei der Auflösung des Ethnographie-Museums handelt, um an dessen Stelle ein Dracula-Land einzurichten.