Fotoblick in die Lebenswirklichkeit

Der nationale Fotosalon in Hermannstadt widmet sich der deutschen Minderheit

Ştefan Tóth (l.) und Klaus Johannis eröffneten die Ausstellung. Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - „Wer sind die Rumäniendeutschen?“ Diese Frage stellte am Freitagabend der Hermannstädter Bürgermeister und Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) Klaus Johannis. Er eröffnete nämlich die Fotoausstellung „Die Rumäniendeutschen“ im Foyer des Rathauses. Sie war das Ergebnis des vom Verein „Euro Foto Arts“ aus Großwardein/Oradea in Zusammenarbeit mit dem DFDR sowie dem Hermannstädter Forum organisierten Wettbewerbs über die Rumäniendeutschen.

Die ausgestellten Bilder zeigen die verschiedenen Facetten des rumänischen Deutschtums. Oder zumindest das, was die Fotografen dafür halten. „Die Künstler haben bestimmt nicht lange philosophiert, ob der abgebildete Mensch deutscher Abstammung, ein Zugewanderter oder nur Deutschsprechender ist. Sie sahen ein interessantes Motiv und verewigten es im Bild“, gab Johannis zu bedenken. Die Fotografien erlauben den Zuschauern einen Einblick in das Alltagsleben, die Kultur und Tradition der deutschen Minderheiten, meinte Carol König, der Vertreter des Kulturministeriums.

Veranstaltet wurde der Fotowettbewerb unter der Schirmherrschaft des Verbands der Kunstfotografen in Rumänien (AAFR). „Leider hielten einige Fotografen das Versprechen nicht, ihre Arbeiten zum Wettbewerb zu schicken“, bedauerte Ştefan Tóth, der AAFR-Vorsitzende. Diejenigen, die Fotos geschickt haben, beteiligten sich hingegen mit zahlreichen Bildern aus ganz unterschiedlichen Bereichen.

Bei der Vernissage am Freitagabend wurden auch die Gewinner des Fotowettbewerbs prämiert. Die Goldmedaille von AAFR in der Abteilung Schwarzweiß-Fotografie wurde an Vasile Vénig aus Großkarol/Cărei verliehen. Den ersten Preis des DFDR bekam Boglárka Végsö aus Petreu. In der Abteilung Farbfotografie wurde Claudiu Szabó (Großwardein) mit der Goldmedaille des AAFR ausgezeichnet. Der Hermannstädter Fotograf Sebastian Marcovici errang in beiden Abteilungen einen Platz auf dem Siegerpodest: die Silbermedaille des AAFR und den zweiten DFDR-Preis in Schwarzweiß-Fotografie sowie den ersten, vom DFDR vergebenen Preis in der Sektion Farbfotografie. Die Fotoausstellung „Die Rumäniendeutschen“ kann bis zum 16. Oktober im Foyer des Rathauses besichtigt werden.