Fraunhofer-Modell für Rumänien

Deutsches Forschungsinstitut will im Mai Vorschläge für Forschungsprojekte vorstellen

Dr. Günter Hörcher (li.) warb am Donnerstag in Hermannstadt für das Fraunhofer-Modell. Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Der erste Besuch in Hermannstadt/Sibiu markierte gleichzeitig den Abschluss einer Projektreise des deutschen Fraunhofer-Instituts. Gemeinsam mit dem Steinbeis Donau Zentrum und dem Unternehmen Microelectrica warben Vertreter des Instituts für einen regionalen Technologietransfer, so wie er in Deutschland seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wird.

Die Projektreise unter dem Titel „Sprungbrett für die rumänische Industrie“ begann am 6. März in Bukarest. Es folgten Stationen in Craiova und Temeswar/Timişoara. Am Donnerstag fand der letzte Workshop in der Ingenieursfakultät „Hermann Oberth“ der Lucian-Blaga-Universität (ULBS) statt. Man wolle den Teilnehmern des Workshops das so genannte Fraunhofer-Modell vorstellen, erklärte Projektmanagerin Simina Fulga vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart.

Rund 30 Vertreter der ULBS, von Forschungsinstitutionen und Hermannstädter Unternehmen hörten sich die Ausführungen der deutschen Gäste an. Die insgesamt über 60 Fraunhofer Institute widmeten sich besonders der anwendungsorientierten Forschung, betonte Dr. Günter Hörcher vom IPA. Finanziert werde die Arbeit der Institute aus öffentlichen Geldern sowie durch Forschungsaufträge, sie nähmen damit eine Position zwischen der universitären Forschung und der Forschung der Unternehmen ein.

Im weiteren Verlauf des Workshops stellten sich die eingeladenen Unternehmen und Institutionen vor. Das IPA werde die in Hermannstadt und den anderen Städten gesammelten Informationen in den kommenden Wochen auswerten und die Situation für die jeweiligen Regionen analysieren. Auf dieser Grundlage werde das IPA Vorschläge für konkrete Forschungsprojekte entwickeln, erläuterte Fulga. Im Mai stehe die zweite Workshop-Phase an, bei der die Ideen vorgestellt werden sollen.

Über die Versuche, die Ausbildung und Forschung der Ingenieursfakultät praxisnäher zu gestalteten, informierte Rektor Prof. Ioan Bondrea. Er berichtete von den rund 30 Partnerschaften, die die Ingenieursfakultät in seiner Zeit als Dekan mit Hermannstädter Unternehmen geschlossen habe. Es gebe gemeinsame Lehrveranstaltung, man habe Lehrpläne modifiziert und schicke Studenten zu Praktika in die Unternehmen.