Frühlingskonzert in Schäßburg

Gedichte und lyrische Klavierstücke mit Liv Müller

Schäßburg - Nach einem langen Winter brachte Liv Müller am vergangenen Samstag  den lang ersehnten Frühling mit einem anmutigen Klavierkonzert zurück. Die Organistin von Reichesdorf /Richiş und Birthälm/Biertan bezauberte im Rathaussaal mit ihrem Vorspiel die  Liebhaber der klassischen Musik. Liv Müller kommt ursprünglich aus Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt und wohnt seit vier Jahren in Rumänien. Sie studierte Kirchenmusik, Orgel, Klavier und Gesang in Halle und Dresden. Die Pianistin liebt nicht nur die rumänische Landschaft, sondern auch die Mentalität der Bewohner.

Bekannt ist sie in Siebenbürgen auch dank der Orgelkonzerte im Sommer.
Müllers Konzertprogramm umfasste insgesamt fünfzehn Kompositionen, die sich unter dem Titel „Frühlingsmelodien“ vereinen lassen. Die Musikerin eröffnete das Konzert mit „Arietta“ op.12 Nr.1 von Edward Grieg. Bevor sie die nächste Komposition spielte, trug sie Gedichte von Heinrich Heine („Leise zieht durch mein Gemüt“) und Eduard Möricke („Er ist’s“) vor. Es folgten lyrische Klavierstücke von Robert Schumann („Frühlingsgesang“, „Fröhlicher Landmann“) und Felix Mendelssohn-Bartholdy („ Lied ohne Worte“- Nr.4, „Frühlingslied“). Für das jungere Publikum spielte die Musikerin „Le Coucou“ von Louis-Claude Daquin, ein Lied über den bekannten kleinen Kuckuck. Es folgten Frühlingsklassiker von Pjotr Tschaikowski („Weiße Nächte“) und Ludwig van Beethoven („ Menuett“). Romantische Töne konnte man in den drei Stücken von Frederic Chopin entdecken. 

Müller spielt nicht nur die Werke großer Komponisten, sie komponiert auch selber Klavierstücke und ein solches brachte sie am Ende des Klavierkonzertes zu Gehör. Mit dem selbstkomponierten Stück „Primăvara“, einer kleinen Erinnerung der Organistin an einen Frühling in Rumänien, beendete die Pianistin ein einfühlsames Klavierkonzert, dem leider ein nur sehr kleiner Kreis beiwohnte.