Gastspiel am Deutschen Staatstheater Temeswar

„Kali Traš / Die Schwarze Angst“, eine Inszenierung zum Roma-Holocaust

Eine Szene aus der Inszenierung „Kali Traš / Die Schwarze Angst“ Foto: Theatergruppe Giuvlipen

Temeswar - „Kali Traš / Die Schwarze Angst“ von Valerică Stănescu; eine Inszenierung von Mihai Lukacs zum Thema Roma-Holocaust in Rumänien, wird am Freitag im Haus des Deutschen Staatstheaters Temeswar/Timișoara aufgeführt. Das Gastspiel wird von der Roma-Theatergruppe Giuvlipen in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Staatstheater Bukarest vorgestellt.
„Dies ist vielleicht die wichtigste und schmerzhafteste Episode in der Geschichte der Roma. ´Kali Traš´ (in Romanes: ´die schwarze Angst´) ist der von den Roma so benannte ethnische Vernichtungsplan des faschistischen Regimes Antonescu im Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam mit einer Roma-Laientheatergruppe blicken wir als Zeugen auf den Abschnitt des Roma-Völkermordes des letzten Jahrhunderts zurück“, heißt es in der Beschreibung der Inszenierung, die nun zum ersten Mal in Temeswar vorgestellt wird.
Ausgangspunkt für diese Inszenierung ist das Buch des Überlebenden Valerică Stănescu, ´Den Tod in den Augen´. Schauspieler, Puppenspieler, Wahrsagerinnen oder Musiker werden verfolgt, in diesem Fall Diloda, Șopârla, Leanca und Franț, und deren Deportation nach Transnistrien erzählt. Es wird ihr Leben in einem Bug-Lager beschrieben. Unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, kämpfen sie gegen Kälte, Hunger und Cholera und träumen von der Heimkehr. „Schaffen sie es, nach Rumänien zurückzukehren? Falls nicht, wird sich jemand darum kümmern, ihr Leid als Erinnerung aufzubewahren, damit dieses Kapitel Geschichte nicht wiederholt wird? Wie gelingt es ihnen, aus dem schaurigen Massenmord zurück in ihre heile Theaterwelt zu fliehen?“ heißt es des Weiteren in der Beschreibung des Stücks.
Die Vorführung findet am Freitag, dem 9. November, um 19.30 Uhr, im DSTT-Saal statt. Im Anschluss an die Vorstellung wird eine Diskussion zwischen den Schauspielern und dem Publikum organisiert. Diese wird von Oana Nestian-Sandu, Projektkoordinatorin des Interkulturellen Instituts Temeswar und Leiterin des Internationalen Programms beim „Olga Lengyel“-Institut New York, moderiert.