Geburtstagstorte für den Trainer der Nationalmannschaft

Christoph Daum in Kronstadt als Gast des Deutschen Wirtschaftsclubs

Christoph Daum (rechts) als Gast beim DWK-Stammtisch
Foto: Ralf Sudrigian

Kronstadt – Würde die rumänische Fußball-Nationalmannschaft so spielen, wie ihr Trainer spricht, so würde sie zu den besten Europas gehören. Mittwochabend, beim Stammtisch des Deutschen Wirtschaftsclubs Kronstadt/Braşov (DWK) im Kronwell-Hotel, hat Christoph Daum erneut bewiesen, dass er ein hervorragender Kommunikator und Motivator ist. Daum sprach über die Verzahnung des Fußballs mit der Wirtschaft, erzählte über die Art und Weise wie er zum Job als rumänischer Nationaltrainer gekommen ist, zählte auf, was er sich, jenseits der Spiele in der WM-Qualifikationsgruppe, für den Fortschritt des rumänischen Fußballs vornimmt. Alles in überzeugender, interessanter, ansprechender Weise ohne Floskeln und mit Humor gewürzt. Bereits zu Beginn hatte er wissen lassen, er bevorzuge es vor den DWK-Mitgliedern, deren Einladung er gern gefolgt sei, „ehrlich“ zu sprechen und nicht unbedingt „diplomatisch“.

Der in Anzug und Krawatte elegant gekleidete Nationalcoach sagte, dass der junge Präsident des rumänischen Fußballverbandes (FRF) Răzvan Burleanu ihn durch sein Auftreten, Transparenz und seine Zukunftsprojekte überzeugt hätte, sich den Herausforderungen zu stellen, die der Job als rumänischer Nationalcoach mit sich bringt. Wirtschaftliche Überlegungen waren dabei nur zweitrangig. Es werde schwierig sein, den Spagat zwischen maximalem Erfolg in kürzester Zeit und nachhaltiger Aufbauarbeit zu schaffen. Aber er scheue keine Arbeit und Mühe dieses zu versuchen. Daum gab zu, ursprünglich recht wenig über die Zustände im rumänischen Fußball gewusst zu haben; er wolle aber sein Bestes geben, junge Nachwuchsspieler zu fördern, das Selbstvertrauen der Spieler und das Vertrauen in der Gesellschaft zu stärken. Die Zuhörer konnten auch etwas über die Privatperson Daum erfahren: seine Familie, die Erfolge seiner vier Kinder seien ihm wichtiger als jeder Titel oder Pokal; moralische Integrität sei alles entscheidend; er selbst habe Höhen und Tiefen mitgemacht und auch Fehler begangen. Aber der größte Fehler sei, eigene Fehler nicht zuzugeben.

Daum signierte anschließend Wimpel des rumänischen Fußballverbandes; überreichte zusammen mit Assistenzcoach Ionuţ Badea, der ihn in Kronstadt/Braşov begleitete, einen Fußball sowie weitere Wimpel in Großformat an DWK-Vorsitzenden Werner Braun, stellte sich bereitwillig für Fotos zur Verfügung, antwortete auf Fragen und gewährte der ADZ ein Kurzinterview, das in der KR zu lesen sein wird. Die Gastgeber hatten für ihn eine kleine Überraschung vorbereitet: eine Schwarzwaldtorte anlässlich des jüngst begangenen 63. Geburtstages mit den damit verbundenen „Hoch soll er leben!“ und „La mulţi ani!“ Werner Braun und Christian Macedonschi, der dieses Treffen vermittelt hatte, überreichten dem Ehrengast kleine Geschenke und Erinnerungen. Daum dankte herzlichst und zeigte sich beeindruckt von den Erfolgen des DWK, die dessen Vorsitzender Braun in einer kurzen Vorstellung präsentiert hatte. Die duale Fachschule „Kronstadt“ wollte der Nationaltrainer gestern noch besichtigen, wie auch eine Stadtführung wahrnehmen, die ihm angeboten wurde. Mit dem DWK könnte  der FRF in Zukunft auch weitere gemeinsame Aktionen planen, hieß es an diesem Abend, der mit Einzelgesprächen bei einem Stehbüffet endete. Für das bevorstehende Heimspiel in zwei Wochen gegen Polen nahm Daum aus Kronstadt selbstverständlich die herzlichsten Erfolgswünsche mit.