Gedenken an die Ereignisse von Dezember 1989

Temeswar würdigt 32 Jahre seit dem Ausbruch der Revolution

Temeswar - 32 Jahre seit der Revolution von Dezember 1989 werden in diesem Jahr begangen. Ausstellungen, Begegnungen, Kranzniederlegungen und Wallfahrten – all dies steht auf dem Veranstaltungskalender zwischen dem 26. November und dem 21. Dezember in Temeswar/ Timișoara. Die Ereignisse beginnen in diesem Jahr pandemiebedingt etwas früher. Schon Ende dieser Woche, am Freitag, dem 26. November, wird in Zusammenarbeit mit dem Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar die Ausstellung „Die heile Welt der Diktatur: Herrschaft und Alltag in der DDR“ eröffnet. Die Fotos von Harald Schmitt und Texte von Stefan Wolle sind von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem deutschen „Stern“- Magazin herausgegeben. Die Vernissage findet um 11 Uhr in der Galerie 89 im Haus der Gedenkstätte der Revolution, in der Oituz-Straße Nr. 2B, statt.
In derselben Galerie wird am kommenden Freitag, dem 3. Dezember, die 27. Ausgabe des wissenschaftlichen Informationsblatts „Memorial 1989“ vorgestellt. Die Ereignisse zum Gedenken an die Revolution in Temeswar werden am 10. Dezember fortgesetzt. „remind Mapping ´89“ heißt das Projekt des GeographieLehrstuhls an der West-Universität Temeswar und der Gemeinschaft für Geografisches Informationssystem (GIS), das bereits vor zwei Jahren in die Wege geleitet wurde. Innerhalb des Projekts ist zur 30-Jahr-Feier der Revolution, 2019, eine interaktive Karte der Revolution in Temeswar entstanden. Über 24 Stunden Bruttoaufnahmen, Erzählungen und Interviews mit den Personen, die die Ereignisse vor 32 Jahren direkt erlebt haben, sind bisher innerhalb des Projekts entstanden. Temeswarer Schülerfreiwillige haben über 40 Leute interviewt. Ihre Aussagen sind Teil einer interaktiven Stadtkarte von Temeswar geworden: Jede „Erzählung“ ist mit dem Ort verbunden, über den er spricht. Die interaktive Karte ist über www.gistm.ro/revolutie kostenlos abrufbar. Nun wird innerhalb des Projekts eine Fotoausstellung eröffnet. Alte Bilder, aus dem Archiv der Gedenkstätte der Revolution, werden aus diesem Anlass in einer außergewöhnlichen Weise ausgestellt. Schauplatz dafür sind die jeweiligen Räume im Revolutionsmemorial.
Am 16. Dezember ist Tag der offenen Tür in der Gedenkstätte. Das Haus wird von Revolutionären, Politikern, Behörden u.a. besucht. Kranzniederlegungen und Gedenkmessen stehen an diesem Tag ebenfalls auf dem Programm. Am 17. Dezember ist Trauertag in Temeswar. Seit 1993 wird dieser Tag begangen – alle Institutionen werden an diesem Tag die rumänische Flagge auf Halbmast setzen. In der ersten Etage des Revolutionsmemorials wird an diesem Tag die Ausstellung „Portrete de eroi“ (zu Deutsch: Heldenporträts) von Silvia Radu eröffnet. Zwischen dem 19. und 21. Dezember wird erneut die Wallfahrt nach Bukarest ausgetragen. Unter dem Namen „Auf den Spuren der Asche der Temeswarer Märtyrer, die man in der Revolution verschwinden ließ“ werden sich die trauernden Familien, Angehörigen und Teilnehmer der Revolution auf den Weg zum „Cenușa“-Krematorium und zum Universitätsplatz in Bukarest als auch zur Stelle des ehemaligen Massengrabes in Popești-Leordeni, wo die Asche verstreut wurde, machen