Hammersdorf entdecken

Auf vier thematischen Routen können Besucher den Hermannstädter Ortsteil und seine Umgebung erkunden

Stadtpfarrer Kilian Dörr (2. v. r.) sowie die Projektbeteiligten Gabriela Cuzepan, Anda Ghazawi und Petre Scântei stellten das Projekt vor.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Der Hermannstädter Ortsteil Hammersdorf/Guşteriţa fristet bislang eher ein Schattendasein. Dabei gibt es in dem einst selbständigen Dorf mit der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburg ein sehenswertes Baudenkmal, im Hammersdorfer Berg/Dealul Guşteriţei einen respektablen Aussichtspunkt und in den umliegenden Wiesen und Wäldern lässt sich eine reiche Tier- und Pflanzenwelt entdecken. Dieses Potenzial möchte die evangelische Stadtpfarrgemeinde zusammen mit mehreren Partnern für die Öffentlichkeit erschließen. Dazu wurden in den vergangenen Monaten vier thematische Wander- und Radfahrrouten markiert, die am Samstag, den 5. Oktober, um 11 Uhr in der Hammersdorfer Kirchenburg vorgestellt werden.

Vorab wurde das Projekt „Touristisches Hammersdorf“ am Mittwoch im Stadtpfarramt am Huetplatz den Hermannstädter Medien präsentiert. Die Rückgabe der Grundschule auf dem Gelände der Hammersdorfer Kirchenburg sei für die Stadtpfarrgemeinde der Anlass gewesen, sich über die dortige Entwicklung Gedanken zu machen, rekapitulierte Kilian Dörr. Der evangelische Stadtpfarrer informierte, dass in der Zwischenzeit die Idee eines Umweltbildungszentrums Hammersdorf entstand, das neben der Schule die Kirchenburg, das Pfarrhaus und auch das Dorf und die Umgebung einbezieht. Schritt für Schritt wird dieses bereits seit einiger Zeit in die Tat umgesetzt. In der rückerstatteten Schule beispielsweise hat ein Netzwerk lokaler Umweltorganisationen seinen Sitz gefunden.

Aus diesem Netzwerk heraus entstand die Idee zur Anlage thematischer Wege rund um den Hammersdorfer Berg. „Mitglieder der Vereine PeDale und Tură în Natură haben vier verschiedene Wege abgesteckt“, informierte Dörr,dessen Frau Elfriede das Projekt koordiniert. Projektpartner ist zudem die Hermannstädter Sektion des Siebenbürgischen Karpatenvereins. Alle Wege beginnen in der Kirchenburg. Der kürzeste misst 4, der längste 20 Kilometer und führt an den Gemeinden Hahnbach/Hamba und Großscheuern/Şura Mică vorbei. Zwei Wege sind mit Markierungen ausgestattet, an allen Routen wird es Informationstafeln mit Hinweisen zu Kultur, Bevölkerung und Natur geben, teilte Pfarramtsmitarbeiterin Anda Ghazawi mit. Eine Broschüre, die am 5. Oktober verteilt werden wird, werde zusätzlich über die Routen informieren. Finanziert wird das Projekt durch das Hermannstädter Rathaus.