Im Heizwerk kocht der Schuldenkessel

CET Arad hofft auf Finanzhilfe von der Regierung

Arad - Schwarze Wolken brauen sich erneut über dem Arader Heizwerk CET AG zusammen, daran ist nicht die Umweltverschmutzung sondern die katastrophale Finanzlage schuld. Es ist eigentlich nichts Neues für die besorgten Arader: Die horrenden Schulden dieser Gesellschaft, die für das Warmwasser und die Heizung der Arader zu sorgen hat, führten vor Kurzem unweigerlich zu einer Sperrung der Firmenkonten.

Wenn in kurzer Zeit kein Wunder geschieht, müssen im September, gerade in der Zeitspanne der Vorbereitungen für die kommende Kältezeit, höchstwahrscheinlich auch die Gehaltskonten der 287 Arbeitnehmer gesperrt werden. Die 2002 gegründete Gesellschaft hat seit Anbeginn hohe Verlustzahlen eingefahren und hat sich Jahr für Jahr stets nur in letzter Minute mit Finanzspritzen von der Regierung vor dem Ruin retten können. Nun steht CET zu Beginn der Kälteperiode 2015-2016 in höchster Gefahr, den Kollaps zu erleben. Der angehäufte Schuldenberg ist in der verbliebenen viel zu kurzen Zeit bis zum 15. Oktober, da die Heizungslieferung an die Arader Bevölkerung und die industriellen Nutznießer gestartet werden soll, kaum abzutragen. CET Arad schuldet nämlich SNCFR für den Transport der Kohle 35 Millionen Lei. Die ebenfalls hohen Schulden beim Energiekomplex Oltenia wurden wohl mit Müh und Not beglichen, doch es stehen noch Strafgelder von 6,7 Millionen aus. Auch an SNLO sind derzeit über 9,6 Millionen Lei Strafgelder zu entrichten. Desgleichen schuldet man EON Gaz weitere 21 Millionen Lei. Die Firma Energomontaj, die erst kürzlich die Arbeiten an dem neuen Gaskessel bei CET abgeschlossen hat, wurde auch noch nicht bezahlt. Bei dieser Firma steht CET mit zusätzlichen 17 Millionen Lei in der Kreide.

Vertreter der Gewerkschaft zeigen nun mit dem Finger auf den Arader Stadtrat, der seit Frühjahr nichts unternommen hat, um dieses voraussehbare Desaster zu verhindern. Viel zu spät, behauptet die Gewerkschaft, genau wie in den Vorjahren, hätte die Stadtverwaltung nun vor Herbstbeginn eine Finanzhilfe von der rumänischen Regierung als letzte Lösung beantragt. CET Arad droht wiedermal der Ruin, die Gewährung einer hohen Finanzhilfe von 40 Millionen Lei im Eilverfahren erscheint allen Fraktionen unwahrscheinlich. CET Arad stand in den Vorjahren fast stets in der gleichen Lage, also kurz vor dem Aus. Im Juli 2014 saß CET auf einem Schuldenberg von mehr als 25 Millionen Lei, im September erfuhr die Firma eine Zwangsvollstreckung wegen den ausstehenden Schulden. Im Dezember 2014 stand CET in ernster Gefahr, die Heizungslieferung unterbrechen zu müssen. Über die Runden gerettet hat sich das Arader Heizwerk in den letzten Jahren stets knapp und nur mittels einer Finanzhilfe von der Regierung. Insgesamt kassierte CET Arad aus dem Staatshaushalt fast 100 Millionen Lei in vier Jahren: 14,59 Millionen Lei (2011), 27,88 Millionen Lei (2012), 24,67 Millionen Lei (2013) und 31,52 Millionen Lei (2014).