Interimsführung im Nationalpark

Binnen zwei Monaten folgt die rechtsgültige Postenbesetzung

Reschitza – Laut Mitteilung der staatlichen Forstverwaltung Romsilva wird der am vergangenen Freitag „aus persönlichen Gründen, infolge von Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Leitung des Nationalparks“ zurückgetretene bisherige Direktor Sorin Tudorescu ad interim mit Petru Pârvulescu ersetzt. Der Forstingenieur arbeitete bislang in der Abteilung Forstbestände bei Romsilva in Reschitza/Reşiţa.

Laut Angaben des Romsilva-Direktors Ştefan Stănescu wird Ex-Direktor Tudorescu „einstweilen“ als Arbeitnehmer der Parkverwaltung weiter arbeiten, um „später“ einer der Forstverwaltungen des Banater Berglands zugeteilt zu werden. Heftig verneinte Stănescu die Erkenntnisse und Überzeugungen der Öffentlichkeit, dass Tudorescu auf Druck der Umweltschutzorgnisationen wegen der nachgewiesenen illegalen Holzernten im Nationalpark zurücktreten musste und wegen der – allen Anzeichen nach von Romsilva geforderten und gewollten – Verzögerung der Genehmigung des Managementplans des Nationalparks, der seit 2004 in diversen Schubladen gammelt, um Unklarheit über den Status diverser Forstparzellen aufrechtzuerhalten, die für die Holzeinschlagunternehmen interessant sind.

Tudorescu wird in der öffentlichen Meinung als das Bauernopfer angesehen, dass Romsilva in Eintracht mit der Holzmafia erbracht hat, um einige Monate lang weiter im Trüben fischen zu können und legal-illegal die schönsten Buchen des Nationalparks zu fällen, wie das die Umweltschutzorganisationen Agent Green durch Filmen und GEC Nera durch Fotografieren nachgewiesen haben.

Nach wie vor behaupten Ex-Nationalparkdirektor Tudorescu und Romsilva gleichlautend, dass es im Nationalpark nie illegale Holzschläge gegeben habe und auch heute keine gibt und dass Bäume „bloß in Übergangszonen“ gefällt wurden, die als solche in der Forsteinrichtung gekennzeichnet sind, dass also alles völlig legal verlaufe.

Die Dokumentationen, die beharrlich von den Umweltschutzorganisationen verbreitet werden, besagen etwas ganz anderes, dass nämlich in einem der wissenschaftlich bedeutendsten Nationalparks Rumäniens wild und gesetzwidrig jahrhundertealte gemeine Buchen geschlagen werden, die in mehreren Ortschaften des Almăj-Tals in Sägewerken zu Brettern und Balken zersägt und in richtigen Konvois in den Schwarzmeerhafen Konstanza befördert werden, wo sie nach Syrien und in den Nahen Osten sowie in die Golfstaaten verschifft werden.
Interimsdirektor Petru Pârvulescu erklärte nach seiner Ernennung – die für zwei Monate gilt, binnen derer es eine Ausschreibung für die Besetzung des Postens des Direktors des Nationalparks geben muss – dass seine Priorität „die Fertigstellung des Managementplans“ sei, „der 2004 begonnen wurde“.