„Jene Erzpest, die die Blüte unserer europäischen Kultur vergiftet hat“

Hermannstadt – Kulturaktivistin Mercedes Echerer (Jahrgang 1963), aus Linz gebürtige Österreicherin mit biografischen Wurzeln in Klausenburg/Kolozsvár/Cluj-Napoca, Siebenbürgen und Rumänien, hatte am 14. Juni 2019 gemeinsam mit einer länderübergreifend besetzten Crossover-Musikformation den Auftakt der bislang letzten Jahresauflage des Internationalen Theaterfestivals Hermannstadt/Sibiu (FITS) bestritten. Ihre kulturgeschichtlich reflektierte und einleuchtende Vorstellung „Rumänisches Roulette“ fand im ausverkauften Gong-Theater am Platz zwischen Poschengasse/Konrad Haas, Entengasse/Mo{ Ion Roat² und Pempflingergasse/Alexandru Odobescu statt, war Mitte Februar 2018 erstmals in Wien aufgeführt worden und ist als CD-Hörbuch beim Label des Vereins DIE2 (www.die2-online.com) verfügbar. Spä-testens durch ihren Gastauftritt in Hermannstadt haben Mercedes Echerers Überzeugungen in das Bewusstsein des neugierigen Publikums aus dem Heimatland ihrer Mutter aufgeschlossen. Eine sieben Tage darauf in der Hermannstädter Zeitung veröffentlichte Theaterkritik („Ein Plädoyer für die Vielfalt Siebenbürgens“, HZ 21. Juni 2019) und ein für die Allgemeine Deutsche Zeitung geführtes Interview („Authentisches Exportgut statt Braindrain“, ADZ 10. Juli 2019) nahmen ausführlich Bezug auf die soziale und politische Haltung von Produzentin, Moderatorin, Schauspielerin und Regisseurin Mercedes Echerer, die von 1999 bis 2004 Abgeordnete im Europäischen Parlament war und sich in deutscher, ungarischer, englischer, französischer, italienischer, spanischer und rumänischer Sprache verständigen kann. Seit 2010 leitet Mercedes Echerer den Verein DIE2, dessen „vorrangige Aufgabe“ darin besteht, „dem heimischen Publikum die Vielfalt von Europas Kulturen aufzufächern. Die Erfolgsstory gemeinsamer EU-Politik ist das Überwinden der alten Grenzen“.

Auf dem Facebook-Account des Österreichischen Kulturforums Bukarest wurde Montag, am 4. Mai, eine Video-Stellungnahme von Mercedes Echerer freigeschaltet: „Ich glaube, dass nach der COVID-19-Pandemie der allererste Augenblick lebendigen Teilens von Live-Veranstaltungen sich wunderbar anfühlen wird (…) Zwar werden die Online-Angebote auch nach der Krise weiterlaufen, doch glaube ich, dass sie nach der COVID-19-Pandemie nicht mehr mit demselben Wert wie vor der Pandemie behaftet sein werden (…) Wie können wir quer durch alle Generationen und Gesellschaften miteinander sprechen, um eine oder mehrere globale Gedankenwerkstätten zu errichten? Genau das brauchen wir – anstatt internationaler Rückentwicklung, in der uns eine höchst aktuelle Gefahr lauert!“