Kontinuierliche Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge

Die ukrainischen Flüchtlinge wenden sich vertrauensvoll an die Mitarbeiter des Zentrums. | Foto: Caritas Sathmar

Marmaroschsiget - Das Flüchtlingshilfszentrum in Marmaroschsiget/Sighetu Marmației öffnete vor fünf Monaten seine Türen mit dem Ziel, ukrainischen Bürgern, die aufgrund des Krieges ihre Heimat verlassen mussten, Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.

„Das war mein Arbeitsplatz. Ich bin in diese Schule gegangen. Hier habe ich früher gelebt“, zeigt eine Ukrainerin aus Charkiw auf ihrem Handy die zerstörten Gebäude nacheinander. Obwohl die Siedlung mehrfach massiv bombardiert wurde, plante sie, dort das Ende des Konflikts abzuwarten. Doch vor einem Monat, als alles weg war, fasste sie schweren Herzens die Entscheidung, ihre Heimatstadt zu verlassen und mit ihren Familienmitgliedern ein neues Leben in Rumänien zu beginnen.

Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kommen jeden Tag in das Flüchtlings-Unterstützungszentrum in der Ioan-Mihaly-de-Apșa-Straße 17 und teilen ihre Lebensgeschichten mit den Mitarbeitern der Einrichtung. Die Mission des Zentrums, das von der Caritas der Diözese Sathmar in Partnerschaft mit dem Verein „Lerne sie kennen, diskriminiere sie nicht!“ gegründet wurde, ist die sofortige und mittelfristige Hilfe und Unterstützung für ukrainische Menschen, die vor dem Krieg in Rumänien Zuflucht suchen. Über die Caritas in Rumänien spielte die Catholic Relief Services eine wichtige Rolle bei der Ausstattung der Einrichtung und der Finanzierung der Dienstleistungen.

Anfangs waren Flüchtlinge, die das Land durchquerten oder sich vorübergehend in Marmaroschsiget aufhielten, die Zielgruppe des Zentrums. Um ihre Schwierigkeiten zu lindern, stellte ihnen die Institution mehrere grundlegende Dienstleistungen zur Verfügung: Information; Übermittlung an sichere Unterkünfte und örtliche Behörden, Kopieren und Scannen von Dokumenten; Video-Chat-Option, um mit den Daheimgebliebenen in Kontakt zu bleiben, Wäsche waschen und trocknen.

Als sich der Konflikt hinzog, entschieden sich immer mehr Flüchtlinge, länger in Rumänien zu bleiben oder ein neues Leben in unserem Land zu beginnen, und das Leistungsangebot des Zentrums wurde entsprechend erweitert. Derzeit bietet das Flüchtlings-Unterstützungszentrum in Marmaroschsiget für dreißig ukrainische Familien ihre Dienste an, die in der Stadt und in nahe gelegenen Siedlungen leben. Das Team der Einrichtung wurde kürzlich um eine Dolmetscherin erweitert, die die Verständigung mit den Flüchtlingen erheblich erleichtert.

Viele Begünstigte benötigen die Hilfe der Mitarbeiter des Zentrums, um einen Arbeitsplatz zu finden. Bisher haben 20 ukrainische Staatsbürger eine Arbeitsberatung erhalten, von denen drei derzeit arbeiten. Die fehlenden Kenntnisse in Rumänisch und Englisch sind ein ernsthaftes Hindernis bei der Bewerbung. Unter den Mitarbeitern des Zentrums sind Menschen, die in der Ukraine in verantwortungsvollen Positionen gearbeitet haben, aber in Rumänien aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht einmal Jobs finden, die keine Hochschulbildung voraussetzen. Die meisten von ihnen wollen im Gaststättengewerbe arbeiten – erfuhr der Mitarbeiter des Zentrums, Referent Fonta Ioan. Die Tatsache, dass einige Arbeitsstätten eine oder mehrere Mahlzeiten am Tag kostenlos anbieten, ist für viele arbeitssuchende ukrainische Bürger attraktiv.

Das Zentrum organisiert Rumänisch- und Englischunterricht, um die Eingewöhnung in den Beruf zu erleichtern. Derzeit nehmen drei Personen regelmäßig am Sprachunterricht teil, für das bald startende neue Modul haben sich aber bereits fünfzehn Personen angemeldet. Sie lernen mehrmals pro Woche in drei Gruppen.

Flüchtlinge wenden sich mit allerlei Gutem und Schlechtem an die Mitarbeiter des Zentrums. Die häufigsten Probleme sind: Suche nach einer sicheren Bleibe, Arbeitssuche, Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber, Zugang zu medizinischen Behandlungen, Kommunikation mit verschiedenen Ämtern und medizinischen Einheiten, Anfordern von Rechtsberatung usw. Begünstigte, die noch kein Einkommen haben, werden soweit wie möglich mit Lebensmitteln, Hygiene- und Reinigungsmitteln, Kleidung und Schuhen, Schulmaterial und Spielsachen unterstützt.