Krankenhäuser erneut mit steigendem Druck konfrontiert

Fallzahlen schießen in die Höhe / Wartezeiten in den Notaufnahmen

Temeswar (ADZ) – Mit knapp 500 Neuinfizierungen hat sich die Covid-19-Lage im Kreis Temesch von Montag auf Dienstag noch einmal verschlechtert: Am Dienstagmittag teilte die Kreisgesundheitsbehörde mit, dass 481 neue Fälle registriert wurden, 271 davon in Temeswar, 25 in Lugosch/Lugoj und 13 in Neumosch-nitza/Moșnița Nouă. Die Infektion wurde bei 89 Minderjährigen festgestellt, Kinderärzten zufolge habe man es mit einer rasanten Verbreitung unter Kindern und Jugendlichen zu tun. Drei Infektionsherde gibt es gegenwärtig in Temeswar, in einer Flüchtlingsunterkunft (12 Fälle), in der Justizvollzugsanstalt (13 Fälle) und bei der Passdienststelle der Temescher Präfektur (6 Fälle).

287 Bürger werden derzeit medizinisch versorgt, 37 werden auf den Intensivstationen betreut. Gestern sollte das Kreiskomitee für Katastrophenschutz neue Vorbeugungsmaßnahmen für zahlreiche Ortschaften beschließen, besorgniserregend sei die Lage vor allem in Temeswar, wo von einem Tag auf den anderen die berechnete Infektionsrate von 3,54 auf 4,07 gestiegen ist und davon ausgegangen wird, dass sich der Indikator weiterhin äußerst negativ entwickeln wird.

Wie die Direktoren der größten Temeswarer Spitäler am Dienstag erklärten, steigt der Druck auf die Krankenhäuser sehr stark. Die Zahl der Patienten sei stark angestiegen, die Wartezeiten in den Notaufnahmen würde bei mehreren Stunden liegen. Auch der Kreisnotdienst sei überfordert und komme kaum noch nach, die funktionsfähigen Krankenwagen seien fortwährend im Einsatz. Das Telefon würde ununterbrochen klingeln, Hausärzte und Spitäler würden alle paar Minuten Krankenwagen bestellen, um die Neuinfizierten zu Blutproben oder zur Fachbehandlung zu schicken. Dass es hierbei auch zu längeren Wartezeiten komme, sei unvermeidbar, sagte der Leiter des Kreisnotdienstes, der Notfallarzt Iancu Leonida, am Dienstag.

Ebenfalls am Dienstag führte die Polizei erste Kontrollen in der Temeswarer Gastronomie durch, doch vorläufig wurden keine Geldstrafen verhängt. Wer einem Kunden Zutritt ohne grünen Pass gewährt, soll Geldstrafen von bis zu 5000 Lei pro zugelassenen Kunden bezahlen, hieß es. Die Inhaber seien verpflichtet, den Impf-, Test- oder Genesungsnachweis per QR-Code zu scannen und nur jenen Zutritt zu gewähren, die geimpft, getestet oder genesen sind.

Die Einführung der 3G-Regel soll für einen Anstieg der Impfbereitschaft gesorgt haben, am Dienstag wurden 759 Impfungen gemeldet, im Vergleich zur Vorwoche verdoppelte sich die tägliche Anzahl der vorgenommenen Impfungen.