Kranzniederlegung im Jungen Wald

Gedenkveranstaltung gegen Vergessen und für vertiefte Zusammenarbeit

Konsulat, Akademie der Landstreitkräfte und öffentliche Einrichtungen gedachten am Montagmorgen der Gefallenen der beiden Weltkriege. Foto: Vlad Popa

Hermannstadt - Eine feierliche Kranzniederlegung zum Gedenken der Gefallenen und Opfer der beiden Weltkriege sowie anlässlich des 80. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkrieges veranstaltete am Montagmorgen das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt/Sibiu in Zusammenarbeit mit der Akademie der Landstreitkräfte „Nicolae Bălcescu“ am Heldenfriedhof im Jungen Wald/Pădurea Dumbrava. Der Gedenkveranstaltung wohnten der deutsche Konsul Hans E. Tischler, der Rektor der Akademie General Ghiţă Bârsan, die Vizebürgermeisterin Corina Bokor, Vertreter des Kreisrates, des Inspektorates für Notsituationen, der Gendarmerie und Geistliche mehrerer in Hermannstadt vertretener Konfessionen bei.

„Dieser stille Feiertag erinnert an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Ein Thema, das leider immer noch sehr aktuell ist, wie derzeit in vielen Regionen der Welt zu sehen ist. Der Volkstrauertag als Gedenktag fordert uns alle auf, nachzudenken. Er war und bleibt ein Plädoyer für eine vertiefte Zusammenarbeit und ein besseres Kennenlernen in Europa. In diesem Jahr gedenken wir insbesondere des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor genau 80 Jahren. Hatte bereits der Erste Weltkrieg das Leben von 17 Millionen Menschen gefordert und unzählige in Flucht und Armut getrieben. Nur 20 Jahre später brach der nächste Weltkrieg aus und forderte noch mehr Menschenleben. … Auch heute sind leider Toleranz, Respekt und ethnische Vielfalt keine Selbstverständlichkeit. Deswegen ist es wichtiger denn je für unsere Werte, Freiheit und Demokratie einzustehen und sie zu verteidigen, damit sie nie mehr einer Form von Gewaltherrschaft weichen. Symbolisch stehen wir, die Vertreter unserer beiden Staaten heute partnerschaftlich Seite an Seite als Angehörige von EU und NATO und gedenken vergangenen Leides. Frieden, Respekt, Versöhnung, Toleranz und Freundschaft sowie Wachsamkeit gegenüber Menschenrechtsverletzungen aller Art sind heute mehr denn je unsere gemeinsame Aufgabe“, so Konsul Tischler.

„Die Geschichte“, so die Vizebürgermeisterin Bokor „hat die Rumänen ständig herausgefordert, für Freiheit und Unabhängigkeit zu kämpfen. Der heutige Festakt ist dem Andenken derjenigen gewidmet, die das Gewehr in die Hand genommen haben und das Land mit ihrem Leben verteidigt haben, ihrem Mut und ihrer Hingabe und nicht zuletzt dem, was sie unseren Generationen geschenkt haben: die Freiheit, die territoriale Integrität und den Frieden für alle Rumänen“, so Corina Bokor.

Dem Rektor der Akademie der Landstreitkräfte zufolge, sei das Gedenken der Heldentaten und der Opfer der rumänischen Armee eine Herzensangelegenheit des militärischen akademischen Milieus in Hermannstadt. „Wir verneigen uns vor all denen, die in den zahlreichen Kämpfen auf rumänischem Boden in den beiden Weltkriegen fielen. Ihr Opfer wurde nicht vergessen, sondern von ihren Nachfahren belohnt, die Monumente und Heldenfriedhöfe einrichteten, die die Erinnerung an ihre Heldentaten wach halten sollen. Diese Kreuze verdeutlichen uns den Geist der Aufopferung und den heldenhaften Sinn des menschlichen Daseins. Möge sie Gott behüten und uns die Weisheit schenken, ihre Opfer niemals zu ignorieren“, so General Ghiţă Bârsan. Im Anschluss wohnten die Teilnehmer der Parade der Ehrengarde bei.