Kreisbibliothek erhält den Namen Sorin Titel

Der Schriftsteller machte das Banat in der Literatur bekannt

Temeswar - Zum 80. Geburtstag und 30.Todestag des Romanciers Sorin Titel möchte der Temescher Kreisrat den wohl bedeutendsten Banater Romanautor und einen der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen rumänischen Literatur gebührend ehren. Die Kreisräte werden in der nächsten Sitzung über den kürzlich eingebrachten Vorschlag befinden, der Temeswarer Kreisbibliothek den Namen des Autors zu geben. Genehmigt wurde der Antrag, eine Initiative von Ligia Brânzănescu Titel, der Schwester des Schriftstellers, der von den Akademiemitgliedern Eugen Simion und Nicolae Breban wie auch von repräsentativen Kulturpersönlichkeiten der Begastadt unterstützt wird, schon von der Temescher Kulturkommission, der Präfektur und der Stadtverwaltung. Der Romanautor und Essayist Sorin Titel wurde in der Temescher Gemeinde Margina, neben Fatschet, 1935 geboren. Er besuchte das Lyzeum in Lugosch/Lugoj und Karansebesch/Caransebeş. 1956 wurde Titel wegen seinen Sympathien für die Studentenbewegung in Ungarn von der Philologie-Fakultät Bukarest ausgeschlossen. Sein Hochschulstudium konnte er erst 1964 abschließen. Unterdessen war er als Hilfslehrer in Karansebesch und Cârpa tätig.

Darauf war er Redakteur der Literaturzeitschriften „Scrisul Bănăţean“ (Orizont) und „România Literară“. Er verstarb 1985 und wurde im Bellu-Friedhof beigesetzt. Zu seinen bedeutendsten Werken (u.a. Skizzen, Novellen, Essays) zählt die 1974-1983 veröffentlichte Roman-Tetralogie über die Banater Dorfwelt „Das entfernte Land“, „Der Vogel und der Schatten“, „Der schnelle Augenblick“ und „Frau, hier ist dein Sohn“, die alle mit Preisen des Rumänischen Schriftstellerverbandes ausgezeichnet wurden. Die Grundschule seines Heimatortes trägt seit Jahren seinen Namen.
Die Temeswarer Kreisbibliothek wurde 1904 als „öffentliche Bibliothek mit wissenschaftlichem Charakter der Stadt Temeswar/Timişoara“ gegründet. Die Geschichte der öffentlichen Bibliotheken in der Begastadt geht bekanntlich bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zurück: 1815 eröffnete Josef Klapka in Temeswar die erste öffentliche Bibliothek Temeswars und des Habsburgerreiches. Seit 1952 ist der Sitz der Temeswarer Kreisbibliothek am Temeswarer Freiheitsplatz. Die Bibliothek, die auch neun Zweigstellen in den Temeswarer Stadtvierteln hat, zählt derzeit 750.000 Publikationen in rumänischer Sprache und zahlreichen Fremdsprachen zu ihrem Bestand. Jährlich werden durchschnittlich 15.000 neue Publikationen erworben.