Kreisräte unterm Pyramidendach

Donnerstag tagte der Hermannstädter Kreisrat erstmals im neuen Gebäude

Künftig finden die Sitzungen des Kreisrates unter modernsten Bedingungen statt. Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Der Kreisrat Hermannstadt/Sibiu am Donnerstag tagte am Donnerstag erstmals in seinem neuen Sitzungssaal. Dieser befindet sich in einem architektonisch sehenswerten Erweiterungsbau des historischen Kreisratsgebäudes. Zur offiziellen Eröffnung des Neubaus begrüßte Kreisratspräsident Martin Bottesch zahlreiche politische Amtsträger, darunter Bürgermeister Klaus Johannis und Präfekt Horaţiu Răcuciu.

Herzstück des 7,9 Millionen Lei (ohne MwSt.) teuren Neubaus ist der halbkreisförmige Konferenzsaal, der für die Sitzungen des Kreisrates gedacht ist, aber auch gemietet werden kann. Daneben verfügt das Gebäude über 13 Büros für 42 Mitarbeiter. Ursprünglich war eine Bauzeit von 18 Monaten geplant, die sich jedoch aufgrund verschiedener Umstände, darunter archäologischer Grabungen verlängerte. Ausgeführt hat den Bau die Hermannstädter Firma Sinecon.

Zwei Gründe für den Bau eines zusätzlichen Gebäudes für den Kreisrat: Es habe zu wenig Bürofläche für die Angestellten gegeben, so Bottesch. Hinzu kam, das der bisherige Sitzungssaal nicht mehr als 50 Personen fasste. Der neue Konferenzsaal dagegen bietet 114 Plätze, 84 Plätze im im Erdgeschoss plus 30 weitere auf der Galerie in der ersten Etage. Der Raum ist mit modernster Präsentationstechnik und Akustik im Wert von 400.000 Lei ausgestattet. Selbst Simultanübersetzungen seien möglich, betonte Bottesch.

Das Projekt entwickelte sich in mehreren Etappen. Einen ersten Entwurf, der einen kreisrunden Bau für den Sitzungssaal sowie Büros vorsah, lehnte die Denkmalkommission ab. In der Folge wurde der Entwurf komplett überarbeitet. Die jetzt realisierte Variante ist ein rechtwinkliger Bau, der sich in die historische Hofstruktur einfügt. Das Gebäude verfügt über knapp 1300 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Etagen. Dem Architekten ist es gelungen, funktionale Aspekte und Ästhetik geschickt zu verbinden. Auf der Hofseite erhielt die Fassade in den oberen Etagen eine Verblendung aus Mauerwerk hinter Glas. Der Konferenzraum in Form eines Amphitheaters das von einem gläsernen Pyramidendach überspannt ist.

Bevor die Kreisräte zu ihrer ersten Sitzung im neuen Gebäude zusammenkamen, wurde diese „Stätte der öffentlichen Verwaltung“ geweiht. Die Zeremonie nahmen die zwei Pfarrer unter den Räten vor, nämlich der evangelische Pfarrer Ulf Ziegler und sein orthodoxer Kollege Mihai Sămărghiţan.