Krise des medizinischen Personals

DSP-Rechtsberater: Von einem Exodus kann – noch – keine Rede sein

Reschitza - Dan Miloş, der Rechtsberater der Kreisdirektion Karasch-Severin für Öffentliche Gesundheit, stand kürzlich vor der Präfekturkommission für Fragen der Senioren, Rede und Antwort bezüglich des Stands der Ausdünnung der medizinischen Betreuung durch Fachpersonal. „Wir haben es heute mit extrem ungleichen Verhältnissen zwischen Bevölkerungszahl und Fachärzten zu tun“, sagte Dan Miloş. „Insgesamt gibt es allein im Banater Bergland bereits einen Minimalbedarf von 500 Personen, medizinisches Betreuungs- und Pflegepersonal sowie Fachärzte.“

Unter anderen fehlen im Verwaltungskreis Karasch-Severin mit seinen 274.000 Einwohnern (Stand: Volkszählung vom Oktober 2011) zur Stunde 44 Ärzte (darunter 15 als alleinige Fachärzte für das Banater Bergland) und 175 ArztassistentInnen. Kranken- und Raumpflegerinnen sowie sonstiges medizinisches und paramediziniesches Personal ist ebenfalls unter dem Minimalstandard vorhanden.

Allein der jetzt mit ziemlich viel Pomp und in Anwesenheit des Innen- und Verwaltungsministers Gabriel Berca eingeweihte Notfall-Rettungsdienst SMURD benötigt – wenn alle zehn Sondereinsatzwagen an den vier Standorten Reschitza, Karansebesch, Orawitza und Bozovici eintreffen – 17 ÄrztInnen, 37 ParamedizinerInnen und ArztassitentInnen und zehn Fahrer („Auxiliärpersonal“). Bei SMURD gibt es also 64 Posten zu besetzen, von denen 31 den Einzigartigkeitsstatus haben.

Trotz der festgestellten akuten Unterbesetzung der Posten im Gesundheitswesen des Banater Berglands, wehrt sich Rechtsanwalt Miloş gegen den Begriff „Exodus“, wenn es um die Auswanderung des medizinischen Personals geht: „Von einem Exodus des medizinischen Personals aus dem Banater Bergland in andere Länder Europas kann man nicht sprechen“, behauptet er tapfer, wahrscheinlich einer internen Direktive vom Gesundheitsministerium gemäß, „denn diejenigen, die diesen Weg gewählt haben, sind wenige. Auswanderungen unter den Ärzten sind ein sporadisches und zeitlich begrenztes Phänomen“, kehrte Miloş die Frage unter den Tisch, „es sei denn im Bereich der Intensivmedizin, wo die paar verbliebenen Fachärzte richtig überlastet sind. Hingegen haben wir ein Problem mit dem mittleren medizinischen Personal, vor allem ArztassistentInnen, aber die einschlägigen Schulen halten noch ein relatives Gleichgewicht aufrecht. Und bald kommen ja die Absolventen des Jahrgangs 2012.“