Kronstadt könnte EU-Förderung verlieren

Kronstadt - Müllwirtschaft im städtischen Bereich ist landesweit ein kniffliges Problem und Kronstadt/Braşov macht dabei keine Ausnahme. Um Lagerung, Sortierung, Trennung, Verwertung und Verbrennung nach gültigen Umweltschutzauflagen zu lösen, bemühte sich die Kronstädter Stadt- und Kreisverwaltung schon seit Jahren und entwickelte mittelfristige Projekte.

Eines davon, 2010 vorgelegt und immer noch gültig, sieht den Bau einer fachgerechten Halde mit Trenn- und Verbrennanlage vor, die neben Kronstadt, bei Tărlungeni gebaut werden soll.  Dafür wurden europäische Mittel in Höhe von 170 Millionen Euro beantragt und bewilligt, allerdings mit der Auflage, die geplante Anlage nicht nur zu bauen und in Betrieb zu nehmen, sondern sie auch fristgerecht fertigzustellen. Beide Bedingungen wurden bis jetzt nicht eingehalten, was die Streichung der Mittel ab 2015 immer näher rücken lässt. 

Gründe des Verzugs sind mehrere, vor allem die bürokratischen Hürden. Im Kreis Kronstadt sind es 48 Lokalverwaltungen, die einheitlich dem Projekt zustimmen müssen, damit dieses umsetzbar wird – eine Einheit, die nicht zustandegekommen ist.  „Mehrere Bürgermeisterämter wollen nicht auf die eigenen, lokalen Müllabfuhrunternehmen verzichten, weil diese der Gemeinde gehören oder aber der Gemeinde unterstellt sind.  In Kronstadt selbst haben wir es mit zwei solchen Unternehmen zu tun, die auch nicht den EU-Richtlinien entsprechen. Wir werden erneut mit den Vertretern der Verwaltungseinheiten Gespräche führen müssen um einen gemeinsamen Nenner zu finden, doch die Finanzierungsfrist rückt näher und die Zeit drängt”, erklärte Mihai Pascu, Vizevorsitzender des Kreisrats Kronstadt. Demnach ist es durchaus vorstellbar, dass, falls es zu keiner Einigung kommt oder nicht ein Aufschub des Projekts aprobiert wird, die EU-Mittel gestrichen werden.