Kulturmuseum des Karasch-Tals

Orawitza – Orawitza wandelt sich weiter zu einer Stadt der Museen. Neben den bekannten – vor allem dem Theatermuseum im ältesten erhaltenen festen Theaterbau auf dem Gebiet Rumäniens (1817 eingeweiht) und dem Apothekenmuseum in der etwa genauso alten Montan-Apotheke des Apothekergeschlechts der Knoblauch – arbeitet man jetzt intensiv an der Renovierung des „Alten Rathauses“, in welchem das künftige „Museum der Kultur des Karasch-Tals“ untergebracht werden soll.

Der wiedergewählte Bürgermeister Dumitru Ursu (bei der Wahl PSD, jetzt PNL…), in dessen Mandaten die meisten der (bisher) sechs Orawitzaer Museen gegründet wurden, geht es in diesem Fall um „…die sichere Aufbewahrung und Vermittlung des historischen Kulturerbes dieser Stadt. Implizit soll die touristische und gesellschaftliche Attraktivität der Stadt gesteigert werden, auch mit diesem Projekt. Somit gehört das Vorhaben zu den Entwicklungsmaßnahmen der Stadt. Im renovierten alten Rathaus soll unter dem Stichwort ‘Kultur’ vor allem auf die Zeugnisse der Multikulturalität dieses Raums Wert gelegt werden, was ein Spezifikum der Stadt und ihres Umfelds darstellt.“

Das neu hergerichtete Museumsgebäude wird 19 Ausstellungssäle haben und es wird geplant, dass eine geschichtlich-soziologische Gesamtschau über die Menschen dieser Region, von der Vorgeschichte bis zum heutigen Tag gemacht wird. Die wichtigsten Orawitzaer Persönlichkeiten sollen in einem Wachsfigurenkabinett dargestellt werden.

2013 versuchte Orawitza zum ersten Mal, per Ausschreibungsbeteiligung, mit seinem Projekt an Gelder der Regierung Norwegens heranzukommen. Und scheiterte. Zwei weitere Anläufe scheiterten ebenfalls. 2017 schließlich wurde die Finanzierung durch die Regierung Rumäniens zugesagt. Doch bei der ersten Ausschreibung 2019 meldete sich kein Interessent für die Bauausführung. Erst im März 2020 konnte ein Bauvertrag unterschrieben werden, so dass jetzt gearbeitet wird. In dieser Phase stehen für die Bauarbeiten 5,476 Millionen Lei zur Verfügung. Laut dem Literatur- und Kulturkritiker Dr. Ionel Bota, dem langjährigen Leiter des Orawitzaer Kulturzentrums im Alten Theater (von dem die Idee zu diesem – und den meisten anderen – Museum stammt), wird mit diesem Vorhaben „ein Fall von Multikulturalität in einem rumänischen Habitat in Mitteleuropa illustriert.“