Leipzig – Orte der Friedlichen Revolution

Wanderausstellung wurde im AMG-Haus eröffnet

Dr. Saskia Schmidt von der Deutschen Botschaft Bukarest sprach über die Ausstellung „Leipzig – Orte der Friedlichen Revolution“, die am Dienstagabend in Temeswar eröffnet wurde. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – In Leipzig haben sie auf Stelen an den Originalschauplätzen gestanden, in Temeswar/Timişoara wurden die 20 Plakate an den Säulen im Foyer des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses angebracht: Die Wanderausstellung der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, die am Dienstagabend feierlich eröffnet worden ist, bringt dem Betrachter die Orte der „Friedlichen Revolution“ in Leipzig näher und erklärt, wie sich die historischen Ereignisse aus dem Jahr 1989, die zum Sturz der SED-Diktatur geführt haben, entwickelt haben. Die Ausstellung wurde im Rahmen der internationalen Konferenz „Vergiftetes Erbe des Kommunismus“, die bis Donnerstag im AMG-Haus stattfindet, eröffnet. Temeswar ist somit die zweite Station der Wanderausstellung, die Anfang Oktober auch innerhalb der „Leipziger Kulturtage“ in Bukarest gezeigt worden ist.

Bei der Ausstellungseröffnung sprachen der Gastgeber Dr. Johann Fernbach vom Demokratischen Forum der Deutschen im Banat, der Vorsitzende der Gedenkstätte der Revolution, Traian Orban, der deutsche Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer, und die Leiterin der Abteilung für Kultur, Bildung und Angelegenheiten der deutschen Minderheit innerhalb der Deutschen Botschaft Bukarest, Dr. Saskia Schmidt. „Die Ausstellung zeigt, wie in Leipzig die Zeit der Friedlichen Revolution verlaufen ist, wie die Bürger eine eigene demokratische Sprache fanden, wie sie auf die Straße gegangen sind, bis sie die Stasi-Zentralen besetzt haben, also die ganze Bandbreite des Umbruches“, erklärt Dr. Saskia Schmidt. „Ich denke, die Besucher dieser Ausstellung können zweierlei mit nach Hause nehmen: Einerseits, wie die Prozesse der Revolution in einem anderen Land, bzw. in der Stadt Leipzig verlaufen sind, und andererseits heißt es auch, dass man sich selbst reflektieren kann, wie war es hier, wie ist es da, und das in Beziehung zu setzen. Das Allerwichtigste ist aber, dass man Dankbarkeit empfindet für die Menschen, die sich für Demokratie und Freiheit eingesetzt haben“, fügt Saskia Schmidt hinzu.

„Bei beiden Revolutionen, in Temeswar und in Leipzig, war es der Bürgersinn, das Rückgrat der Menschen, die gesagt haben, wir lassen uns nicht unterkriegen, wir sind wachsam und gehen dagegen vor“, sagt der deutsche Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer. Beson-ders gut gefiel dem Diplomaten, dass das Projekt mit einer ganzen Reihe von mit Deutschland eng verbundenen Institutionen auf die Beine gestellt wurde.  Die Schülerinnen und Schüler der deutschen Spezialabteilung schufen ein Plakat nach einer Szene, die die Schauspielerin und NiL-Theatergruppenleiterin Isolde Cobe] gemeinsam mit den Jugendlichen geschrieben hatte. Die Szene, die von der Revolution 1989 in Temeswar handelt, wurde mit-tlerweile auch gespielt und gefilmt.

Die Ausstellung im AMG-Haus kann bis zum 17. Dezember kostenfrei besichtigt werden.