Machbarkeitsstudien können durchgeführt werden

Emil Boc forciert Bau von Stadtbahn und U-Bahn in Klausenburg

Klausenburg – Der Klausenburger Bürgermeister Emil Boc (PNL) hat vorige Woche den Vertrag über die Durchführung von Vor-Machbarkeitsstudien sowie Machbarkeitsstudien für Bau einer U-Bahn beziehungsweise einer Stadtbahn unterschrieben. Ein Verbund aus dem italienischen Beratungsunternehmen SWS Engineering, dem französischen Ingenieurbüro Systra sowie der rumänischen METRANS Engineering soll die erforderliche Dokumentation erarbeiten.

„Es ist ein sehr wichtiges Projekt für die Region Klausenburg. Klausenburg kann in den heutigen Verwaltungsgrenzen nicht gefangen bleiben. Unser Projekt sieht die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Metropolregion Klausenburg vor. Die erste Komponente bezieht sich auf die Stadtbahn. Der Vorteil ist, dass wir die Infrastruktur bereits vor Ort haben; wir haben die Eisenbahn; wir haben das Projekt des Verkehrsministeriums, die Strecke zwischen Klausenburg und Episcopia Bihor einschließlich der Bahnhöfe auf der Strecke zu modernisieren. Im Oktober 2024 soll die Elektrifizierung dieser Strecke abgeschlossen sein“, erklärte Emil Boc vor der Vertragsunterzeichnung.

Der Klausenburger Bürgermeister sprach in diesem Zusammenhang auch von der Ausweitung des geplanten Stadtbahnnetzes bis nach Huedin und Burglos/Dej, um die Mobilität der Arbeiter in der Region zu erhöhen und neue Investitionen zu ermöglichen. Momentan sieht die Planung eine Verbindung bis nach Nădățelu im Westen und Bonțida im Nord-Osten vor. Bereits im Jahr 2017 hatte der Soziologe Norbert Petrovici auf die zunehmende Suburbanisierung hingewiesen. „Die Suburbanisierung betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Unternehmen. Wir haben viele Firmen, die ihren Sitz in die umliegenden Kommunen verlegt haben. Einige siedeln sich in Kommunen wie Jucu an, danach verschiebt es sich nach Armenierstadt/Gherla und Burglos, also Städte zweiten Ranges. Das hängt sehr von den nachgefragten Arbeitskräften ab. Jucu konzentriert sich stark auf Handarbeit, denn diese ist in Klausenburg weniger zu finden. Außerdem konzentrieren sich die Gemeinden auf ländliche Arbeit.“

Das deutlich ambitioniertere Projekt einer U-Bahn sieht eine 16 Kilometer lange Verbindung zwischen dem östlichen Klausenburger Stadtteil Mărăști und dem westlichen Vorort Sächsisch Fenesch/Florești vor, die in einem zweiten Bauabschnitt bis Gilău verlängert würde. Roxana Mînzatu, ehemalige Ministerin für europäische Fördermittel im Kabinett von Viorica Dăncilă, hatte allerdings bereits im Herbst des vergangenen Jahres erklärt, dass für Rumänien nicht wie ursprünglich angenommen 10 Milliarden Euro an EU-Fördermitteln für Infrastrukturprojekte bereitstehen werden, sondern nur 6 Milliarden. Emil Boc geht von Kosten in Höhe von mindestens 1,5 Milliarden Euro für den Bau einer U-Bahn aus respektive 100 Millionen Euro pro Kilometer.