Märzchen, Märzchen, Mărţişor

Hunderte Märzchenverkäufer belagern die Hermannstädter Fußgängerzone

Die Entscheidung fürs richtige Märzchen fällt bei der großen Auswahl gar nicht so einfach. Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Seit Montagfrüh ähnelt die Heltauergasse/Str. Nicolae Bălcescu ein wenig einem orientalischen Basar. Hunderte von Märzchenverkäufern aus dem ganzen Land kamen trotz schlechter Witterung und Kälte nach Hermannstadt und stehen in zwei schier unendlichen Reihen hinter kleineren und größeren Verkaufsständen. Sie bieten Märzchen für jeden Geschmack und jede Brieftasche feil. Wie in jedem Jahr, mangelt es auch heuer an billigem, buntem Kitsch nicht. Die in Klarsichtfolie eingeschweißten Kleeblätter, Blumen und verschiedene Figuren kosten 1 Leu und werden en gros gekauft. Etwas teurer sind die handgemachten Broschen und Ohrringe aus Keramik, Holz oder Leder. Für den silbernen, vergoldeten oder gar goldenen Schmuck muss man (meistens „Mann“) viel tiefer ins Portemonnaie greifen. Ein echter Verkaufsschlager sind und bleiben die Blumen. Sie finden als Gesteck aus getrockneten oder Kunstblumen, Tulpen im Topf oder Strohblumen guten Absatz. Nicht zu vergessen sind die Schneeglöckchen, die ersten Boten des Frühlings.

In der ersten Märzwoche trifft man in den Reihen der Verkäufer viele bekannte Gesichter. Wer es nicht geschafft hat, seine Ware am Weihnachtsmarkt, zu Silvester, am Valentinstag oder zu Dragobete zu verkaufen, setzt die Hoffnung auf die Märzfeste. Bunte, selbstverständlich parfümierte, handgefertigte Kerzen, Plüschtiere und -kissen kann man am 1. und 8. März genau so gut verschenken, wie zu jedem anderen Anlass auch.
Die Belagerung der Hermannstädter Fußgängerzone wird bis zum 1. März andauern. Nach einer kurzen Unterbrechung kommen die Verkäufer vom 5. bis 8. März wieder. Für die ersten acht Märztage erteilte das Rathaus 293 Genehmigungen für die Verkaufsstände in der Heltauergasse.