Maler der Gegenwart und Zukunft

Ausstellung von Florin Viorel zeichnet erste Farben des neuen Jahres im Brukenthalmuseum

Maskenpflicht und Pandemie sind keine Gründe, auf das Sprechen über Kunst zu verzichten. Foto: Klaus Philippi

Hermannstadt – Alexandru Chituță räumt ein, dass die Welt Kopf steht und man sich zuweilen des Eindrucks nicht erwehren kann, Himmel und Erde hätten ihre Positionen vertauscht. Der Referent des Brukenthalmuseums Hermannstadt/Sibiu für Bildung, Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit hat Freitag, am 22. Januar, die Ausstellung „Eclectic Land“ von Florin Viorel in der Abteilung für Zeitgenössische Kunst auf der Quergasse/Tribunei für eröffnet erklärt und somit auch vor Augen und Ohren des Publikums den lang erwarteten Startschuss für das Jahr des 300. Geburtstages von Namensgeber Samuel von Brukenthal erteilt. In der Erdgeschoss-Halle der Museumsabteilung für Zeitgenössische Kunst hätte das knapp einen Monat alte 2021 tatsächlich keinen besseren Auftakt erleben können. Florin Viorel, Alumnus und aktuell Promotions-Studierender an der Universität für Bildende Künste und Design Klausenburg/Cluj-Napoca, hatte sich für 2020 die Überschrift „Dead Land“ zurechtgelegt, musste aber damit vorliebnehmen, dass seine Ausstellung notgedrungen auf 2021 verschoben wurde, weswegen er sich nach reiflicher Überlegung für ein Umschwenken auf „Eclectic Land“ entschied. Hermannstadt dankte es ihm trotz Pandemie mit vielen Gästen am Nachmittag der Vernissage, die meisten von ihnen Jugendliche und Erwachsene in jungem Alter.

„Ich glaube nicht, dass man irgendwem irgendwas beibringen kann. In meiner Branche funktioniert es nur übers Abgucken“, befindet der stets ausgesprochen freundlich aufgelegte Lehrer für Malerei am Kunstgymnasium Hermannstadt (rumänisch: „arta se poate doar fura“). Florin Viorel hat Allerweltsgegenstände wie beispiels-weise alte braune Mehlsäcke eines Mühlbetriebs aus Karlsburg/Alba Iulia, eine kurze und bereits vom Rost gezeichnete Leiter von einer Schutthalde aus Hermannstadt, Metallplatten und ein Stück Hirschgeweih spannend in seine vorwiegend mit dunklen Farbtönen gestrichenen Bilder verwoben. Auch ein winziges Stück Maschendrahtzaun von der noch nicht abgeschlossenen Baustelle der evangelischen Stadtpfarrkirche am Huetplatz/Pia]a Huet ist dabei.

„Eclectic Land“kann bis zum letzten Februartag auf der Quergasse Hausnummer 6 besucht werden.