Mehrere Filme zum Thema Wohnen bei KineDok Kronstadt

Kronstadt - Ein rumänischer Kurzfilm über das Wohnviertel „Steagul Roșu“, das 1956 von Alexandru Sîrbu in Stalinstadt, wie Kronstadt/Bra{ov zu der Zeit hieß, realisiert wurde, ist heute, dem 14. Januar, um 18 Uhr, online auf der Facebookseite „Artburg“ zu sehen. Die Schwarz-Weiß-Dokumentation ist Teil einer Auswahl von Kurzfilmen, die ebenfalls im Kommunismus gedreht wurden und das Thema Wohnen behandeln.

In „Reportaj de la Steagul Roșu“ zeigt der Regisseur die Lebensbedingungen, die Arbeiter der Steagul-Roșu-Fabrik in ihren Wohnungen im neu erbauten Arbeiterviertel haben, was sie in ihrer Freizeit tun und wie sich die vom Land in die Stadt gezogenen Menschen ihrem neuen Leben anpassen. Im propagandistischen Stil werden die Bauten hochgepriesen, die von den Arbeitern gebauten Busse gelobt, die sie zur Fabrik fahren und überfüllt sind, Kinder spielen friedlich auf der Grünfläche zwischen den Plattenbauten - ein idyllisches Bild wird übermittelt.

Vier weitere Dokumentationen, die im Rahmen der sechsten Auflage des europäischen Projekts „KineDok la Brașov“ (KineDok in Kronstadt) ausgestrahlt werden, bieten auch andere Blickwinkel zum Thema Wohnen. „Casa noastră ca o floare“ (Alexandru Boiangiu, 1963) beispielsweise ist Teil einer Serie von Erziehungsfilmen, die der urbanisierten Bevölkerung gewidmet ist, die ihre Gewohnheiten vom Land in der Stadt weiterführen möchte. So blickt die Videokamera in Wohnungen, wo Menschen Gänse züchten, Tauben im Badezimmer halten, oder wo Katzen neben Essen am Küchentisch sitzen. Unverschont bleibt auch eine Familie, deren Haus sehr schmutzig ist und dessen Kind krank wird. Der Film nennt moralisierend die minimalen Hygienemaßnahmen, die das eigene Leben, wie auch das Zusammenleben in Wohnblocks erleichtern.

Die Filme können kostenlos, um 18 Uhr, auf der Facebookseite Artburg gesehen werden. KineDok in Kronstadt wird zum dritten Mal nacheinander in Zusammenarbeit mit dem Multikulturellen Zentrum der Transilvania Universität veranstaltet und sieht auch für den kommenden Donnerstag, dem 21. Januar, eine Online-Filmausstrahlung vor.
KineDok ist ein internationales Programm für den alternativen Vertrieb von Dokumentarfilmen, das in sieben europäischen Ländern stattfindet.