Modernisierung des „Freiheitsfeldes“ wird teurer als geplant

Blasendorf – Seit dem Sommer 2016 wird das Freiheitsfeld in Blasendorf/Blaj modernisiert. Die kalkulierten Kosten lagen bei 3,15 Millionen Lei, welche nicht mehr haltbar sind. Am vergangenen Donnerstag beschloss der Kreisrat Alba die Zuteilung von insgesamt 3 Millionen Lei für das Projekt. Zuvor hatte das Blasendorfer Bürgermeisteramt um zusätzliche Finanzmittel gebeten, da es sich bei dem Freiheitsfeld um ein nationales Interesse handele. Die Gesamtkosten der Modernisierungsarbeit werden nun mit 5,2 Millionen Lei angegeben und vom Kreisrat und der Stadt Blasendorf getragen. Die Modernisierungsarbeiten, die insgesamt ein Jahr dauern sollen, umfassen die Erneuerung der Fußwege, die Installation von Straßenbeleuchtung, Park-Bänken, Springbrunnen und Müllkörben, zusätzliche Beleuchtung am Gloria-Monument sowie die Umgestaltung der Zäune und des Zugangstores. Das Gloria-Ensemble umfasst ein 18 Meter hohes Denkmal und 26 Büsten rumänischer Persönlichkeiten, die zur Revolution 1848 beigetragen haben. Hier steht auch eine Büste von Stephan Ludwig Roth.

Drei Bronzestatuen, drei Mädchen mit Lorbeerkranz, symbolisieren die drei rumänischen Länder: Walachei, Moldau und Siebenbürgen. Das Freiheitsfeld wird jährlich von rund 5000 Touristen besucht. Seit 2013 findet auf dem Freiheitsfeld das Musikfestival BlajaLive statt.
Am 15. Mai 1848 fand auf dem Freiheitsfeld (Câmpia Libertăţii) eine Versammlung von rund 40.000 rumänischen Bauern aus ganz Siebenbürgen statt, an der auch zahlreiche Pfarrer, Juristen und weitere Bürger teilnahmen. Sie wird auch als Große Nationalversammlung (Marea Adunare Naţională) bezeichnet. An der Spitze der Versammlung standen der orthodoxe Bischof Andrei Şaguna und der griechisch-katholische Bischof Ioan Lemeni sowie Avram Iancu, Alexandru Papiu-Ilarian und Simion Bărnuţiu. Ihr Ziel war die Gleichstellung der siebenbürgischen Rumänen gegenüber den Siebenbürger Sachsen, Magyaren und Szeklern. Ein Zusammenschluss mit den Fürstentümern Walachei und Moldau stand für die meisten Revolutionäre nicht zur Debatte. Eine zweite Versammlung im September verurteilte die Vereinigung mit Ungarn und forderte einen bewaffneten Aufstand in Siebenbürgen.