Museum wirbt für Bioprodukte

Neuer Markt für „Siebenbürgische Marken“ / Künftig soll eine Schauküche Besucher locken

Das Astra-Museum folgt dem „Local food“-Trend, der seit einigen Jahren immer mehr Anhänger findet (Archivbild).
Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt - Ein Dorfmuseum, welches traditionelle Lebensweisen und Handwerk konserviert und darstellt, müsse sich auch dem Thema Lebensmittel widmen, sagte Valeriu Olaru. Der Direktor des Astra-Museumskomplexes stellte am Mittwoch die Pläne des Museums zur Förderung lokaler Hersteller vor, bei denen das Museum mit der Direktion für Landwirtschaft im Kreis Hermannstadt/Sibiu (DAJ) kooperiert.

„Aufgrund der industriellen Ernährungsweise verschwinden traditionelle Eigenheiten, alles wird vereinheitlicht. Die großen Produzenten arbeiten landesweit, während die kleine Märkte von einst verschwinden“, beklagte Olaru. Im Museum habe man es daher als notwendig erachtet, das Konzept der traditionellen Ernährung zu unterstützen. Denn, so Olaru, das moderne Museum müsse sich in das gesellschaftliche Leben einbringen. Das ist der Hintergrund für den seit dem Frühjahr alle zwei Wochen veranstalteten Markt für ökologische und traditionelle Produkte.

Am diesem Wochenende wagt das Museum eine neue Variante des Marktes: „Siebenbürgische Marken/Branduri Transilvănene“ lautet das Konzept, das ein Versuch ist, speziell die Produkte der Region zu präsentieren. Auf die Besucher warten Köstlichkeiten wie Brânza de năsad, Palinka aus Zalău, Burduf-Käse, Würstchen aus Brad und Baumstriezel. Angeboten werden auch jene drei Produkte, die bei der Kreisdirektion den Herkunftsschutz beantragt haben und so den von der Europäischen Kommission vergebenen Titel „Geschützte geographische Angabe“ erhalten wollen. Konkret sind dies der Hermannstädter Schafskäse/Telemea, Sloiul de oaie und hiesige Sauermilch.

Wenn die Besucher zufrieden sind, werde diese Art von Markt voraussichtlich zweimal im Jahr stattfinden, kündigte der Museumsdirektor an. Außerdem plant das Museum, den Märkten einen eigenen Platz einzurichten. Dieser soll unter anderem eineSchauküche erhalten. Daneben möchte man das traditionelle Wissen in einer Datenbank dokumentieren.

Um kleine Landwirte und Lebensmittelhersteller zu unterstützen, wurde ein Verein gegründet. Gheorghe Budrală, Direktor der DAJ, teilte mit, das immer mehr Hersteller ihre Produkte zertifizieren lassen. Demzufolge wurde 99 Hermannstädter Produzenten der Status als traditionelle Hersteller bescheinigt, 106 seien als ökologische Hersteller anerkannt.