Nadlak unter Quarantäne

Lange Schlangen an der Grenze und Ärger bei der Einreise

Nadlak/Arad (ADZ) - Die Arader Kleinstadt Nadlak/Nădlac ist seit Sonntagabend unter Quarantäne gestellt. Die Inzidenz der SARS-CoV-2 Infektionen hatte dort am Wochenende 4,83 Fälle je 1000 Einwohner in den letzten zwei Wochen erreicht. Daraufhin beantragte das Gesundheitsamt die Quarantäne für die Ortschaft. Das zuständige Notfallkomitee hat den entsprechenden Beschluss gefasst: Bis am 28. Februar dürfen die Einwohner nur unter bestimmten Bedingungen ihre Haushalte verlassen: Sie müssen eine eigenverantwortliche Erklärung vorlegen, aus der sich die Notwendigkeit des Weges ergibt, einen Nachweis vom Arbeitgeber oder einen Dienstausweis. Auch wer durch die Stadt durchfahren möchte, muss eine schriftliche Erklärung dabeihaben. Zwischen 6 Uhr und 22 Uhr ist eine allgemeine Ausgangssperre verhängt. Ist man trotzdem unterwegs, um das Nötigste zu erledigen, dürfen keine Gruppen von mehr als sechs Personen gebildet werden, wenn diese nicht zum selben Haushalt gehören. Geschäfte müssen ihre Öffnungszeiten verkürzen und es dürfen nur 30 Prozent der Fassungskapazitäten genutzt werden. Die geltenden Distanzierungs- und Hygieneregeln gelten weiterhin. Ab dem 20. Februar sollen zudem am Wochenende die Geschäfte bis zur Aufhebung der Quarantäne geschlossen bleiben.

Inzwischen kam es zu verlängerten Wartezeiten und Unzufriedenheit bei vielen Reisenden, die am Wochenende über die westlichen Grenzübergänge nach Rumänien einreisen wollten. Die meisten Bürger hatten nicht mitbekommen, dass die Staaten, aus denen sie kamen, auf die Risikogebiet-Liste Rumäniens gestellt wurden. Entsprechend müssen diese nach Einreise für 14 Tage unter Quarantäne. Wer einen negativen PCR-Test vorlegen kann, der weniger als 72 Stunden alt ist, darf schon nach 10 Tagen die Quarantäne verlassen. Einreisende aus Großbritannien müssen aber die vollen zwei Wochen ausharren. Es kam jedoch zu verlängerten Wartezeiten an den Grenzen, weil die Formalitäten, die das Gesundheitsamt bezüglich Quarantäne machen muss, aufwendig sind. Manche Reisende entschlossen sich Medienberichten zufolge dafür, umzukehren, weil sie sich die zweiwöchige Quarantäne angeblich nicht leisten könnten. Andererseits ist der Triageposten des Arader Gesundheitsamts beim Grenzübergang Nadlak unterbesetzt, nachdem die Schulärzte, die dort tätig waren, nach Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts auf ihre Posten zurückgekehrt waren. Dies führe dazu, dass Leute bei klirrender Kälte auch bis zu einer halben Stunde Schlage stehen mussten. Nun hoffe man darauf, dass die freien Stellen bald ausgeschrieben werden würden, so die Pressemitteilung des Arader Gesundheitsamts.