Nationale ukrainische Minderheit hilft auch im Banat

Vor allem Frauen oft misstrauisch

Temesch (ADZ) - Am Wochenende sind über ein Hundert ukrainische Flüchtlinge im Kreis Temesch eingetroffen. Die meisten wurden in der Gemeinde Ebendorf/Știuca südöstlich von Lugosch/Lugoj untergebracht, wo eine ukrainische Mehrheit lebt. Wenige kamen bei in Privathäusern und sogar Hotels in Temeswar kostenlos unter. In Ebendorf gibt es derzeit noch mehr Unterkunftsangebote als Kriegsflüchtlinge. Die meisten, hauptsächlich Frauen und Kinder, aber auch ältere Menschen, wollen weiter in westliche Länder zu Verwandten.
Zwei Busse haben die Flüchtlinge vom Grenzübergang Siret ins Banat gebracht. Die Aktion koordiniert die christliche Freikirche Impakt, dessen Pastor Alex Păduraru den Medien gegenüber erklärte, wie der Transport organisiert werde: Freiwillige Helfer bieten den Frauen beim Grenzübertritt zunächst Lebensmittel an. Es gibt eine Sammelstelle in Suceava, von wo aus die Busse losfahren. Viele Leute seien jedoch sehr verängstigt und trauen eher jenen, die sie gegen Geld an die Grenze zu Ungarn bringen wollen. Aus Angst, zu Opfern von Gewalttaten zu werden, geben viele an, dass jemand dort auf sie warte.

Auch Sachspenden wurden am Montag in die Ukrainergemeinde Ebendorf von Temeswar und sogar aus dem Banater Bergland gefahren: Radio Reschitza belud einen Mikrobus mit Lebensmitteln und Babybedarf. Wenn sich auch das Banater Ukrainisch von der Staatssprache der Flüchtlinge unterscheidet, so konnte man sich gut verständigen, berichteten die Reporter vor Ort, denen es besonders die Flüchtlingskinder angetan hatten: Gleich beim Aussteigen aus dem Bus rannten sie auf den Spielplatz der Gemeinde.