„Nicht Kafka und nicht Heine… dafür meine!“

Satirische Lesung im Erasmus-Büchercafé: Abend mit Sprachspiel und Wortwitz

Heinrich Höchsmann. Foto: Aurelia Brecht

Hermannstadt – Eine bunte Stunde voller Witz und Schwänke konnte ein zahlreich erschienenes  Publikum jüngst im Erasmus-Büchercafé erleben: Der Autor Heinrich Ekkehardt Höchsmann, der unter dem Namen „Heinrich Heini“ schreibt, stellte sein jüngstes Werk „Herr Mannstädter und seine wundersamen Seiten“ vor. 

Der Inhaber des Erasmus-Büchercafés, Jens Kielhorn, und die Chefredakteurin der Hermannstädter Zeitung, Beatrice Ungar, führten in die Veranstaltung ein. Dabei wurden auch die drei weiteren bisher erschienenen Bücher kurz vorgestellt: Neben dem ersten Buch „Die 100 Seiten des Herrn Siegerius“ und dem darauf erschienenen Band „Die verborgenen Seiten des Herrn Siegerius“ sorgen auch die Bände „Alte und neue Heimat. Stories aus dem Tage- und Nächtebuch eines Hermannstädters“ und „Das kleine ABS der Scherzdichtung“ für humoristische Perspektiven auf Hermannstadt und die heutige Welt.

Anhand der Bücher könne man beobachten, so die Chefredakteurin der Hermannstädter Zeitung, „wie aus einem Sportlehrer ein Spottlehrer werden kann“. Anschließend begann die Lesung, zu der „69 Sentenzen, Sekundensatiren, Wortspiele, Absurditäten und Skurrilitäten“ zum Besten gegeben wurden und auch „Alter Egon“ und „Ava Taria“ – gute Freunde des Autors – mit von der Partie waren und den Abend bereicherten.

Begonnen hat alles rund um die Wortspiele vor rund 40 Jahren – da begann Heinrich Höchsmann Zettel zu sammeln, auf denen er seine Ideen notierte und die er anschließend in Kisten archivierte. Daraus entstand irgendwann das erste Buch. Aber die Arbeit geht weiter: „Die Inspirationen hole ich mir täglich, während der Busfahrt, während der Autofahrt, während ich die Zeitung lese oder Menschen beobachte – indem ich zuhöre, indem ich mir ihr Betragen, ihr Äußeres anschaue und das dann persifliere oder aber, indem ich Nachrichten ansehe und mich über Politiker ärgere. Das verballhorne ich dann und kleide es in Sarkasmus.“

Heinrich Höchsmann stammt aus Hermannstadt und lebt seit einigen Jahren wieder in seiner Geburtsstadt. Hier unterrichtet er an der Charlotte-Dietrich-Schule Erdkunde und Ethik. Familiär ist er vorbelastet, da schon viele seiner Familienmitglieder zur Feder griffen. 
Doppelt belastet auch deshalb, weil sein Großvater auf dem Waldfriedhof Planegg bei München zur letzten Ruhe gebettet ist und bis heute (!) mit Karl Valentin, der nur einige Meter entfernt liegt, kommuniziert – über ein Medium: Eben Heinrich Heini. Man stelle sich diese Anstrengung vor. Das schlägt eben durch. Aber Herr Mannstädter ist eben Hermannstädter und macht „unverdrießlich“ das Beste draus. Kein Wunder also, dass bisher bereits fünf Bücher entstanden sind, die die Hermannstädter nun fleißig lesen können und dabei über Sprachspielereien den Abgründen politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen ein wenig näher kommen. 

Oder eben bei künftigen Lesungen. Das Hermannstädter Publikum jedenfalls hat’s gefreut.