Nicolae Robu verweigert Debatte mit Dominic Fritz

Für den Bürgermeister zählen die Stimmen der Gegenkandidaten wenig

Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Nicolae Robu (PNL) weigert sich, an einem Streitgespräch mit seinem wichtigsten Herausforderer, dem USR-PLUS-Kandidaten Dominic Fritz, teilzunehmen. Fritz hatte Ende vergangener Woche Robu dazu eingeladen, doch der Amtsinhaber winkte ab. Robu hatte sich weder 2012, als er zum ersten Mal gewählt wurde, noch bei seiner Wiederwahl vor vier Jahren an Wahldebatten beteiligt, dieser Strategie wolle er weiterhin treu bleiben. Allein mit der Wählerschaft führe er Gespräche, nur der Wählerschaft gelte seine Aufmerksamkeit, sagte der Bürgermeister. Täglich gehe er auf die Bürger zu, begäbe sich in die Stadtteile und befände sich inmitten der Temeswarer. Alle anderen Kandidaten könnten so viele Debatten veranstalten, wie sie nur wollten, ihn störe das nicht; Zeit dafür habe er allerdings auch nicht, sagte Robu. Zwar würden die Gegenkandidaten eine Stimme haben und sie auch abgeben, aber die zähle wenig. Entsprechend müsse er mit diesen auch nicht in einen Dialog treten, er ziehe es vor, direkt mit den Bürgern zu debattieren, weil deren Stimme zähle. Weil er jeden Tag die öffentlichen Baustellen besuche, würden die Leute einfach auf ihn zugehen und wenn dies nicht geschehe, dann gehe er auf die Leute zu, erklärte der Bürgermeister.

Am Samstag sagte dann Dominic Fritz, dass die Weigerung des Bürgermeisters, sich an einer Wahldebatte zu beteiligen, zwei mögliche Erklärungen habe. Zum einen könne sich Robu vor seinem Herausforderer fürchten, zum anderen habe er einfach überhaupt keine Strategie, keinen Plan für Temeswar entwickelt und entsprechend wolle er darüber auch nicht reden. Es sei allerdings gefährlich, wenn jemand gewählt werde, der keine Visionen habe. Dass er direkt mit den Bürgern spräche, sei kein Argument, so Fritz. Inzwi-schen habe jeder Kandidat sein Wahlprogramm vorgestellt, die Temeswarer würden ein Streitgespräch zwischen den Kandidaten verdienen. Jedwede gesunde Demokratie brauche eine Wahldebatte, die Bürger würden das wissen, setzte der USR-PLUS-Kandidat fort.