Noch längst keine Entwarnung

Gesundheitsminister besucht Spitäler in Westrumänien

Temeswar/Arad (ADZ) – Gesundheitsminister Nelu Tătaru hat am Donnerstag die Städte Deva, Temeswar und Arad besucht, um die Lage in den Covid-19-Krankenhäusern zu begutachten und weitere Maßnahmen in die Wege zu leiten. In Deva, wo das Kreiskrankenhaus unter Militärführung gestellt wurde, erklärte sich T˛taru mit dem Erreichten zufrieden, sagte aber, dass das Spital so lange unter Militärführung bleiben werde, wie es nötig sei. Im Kreis Hunedoara wurden mehrere Infektionsherde in Sozialeinrichtungen festgestellt, die Lage gilt weiterhin als angespannt.

In Temeswar besuchte der Gesundheitsminister die Odobescu-Geburtenklinik und das Victor-Babeș-Spital für Infektionskrankheiten. In der Geburtenklinik, wo mehrere Ärzte, Pflegekräfte und Patientinnen, aber auch drei Neugeborene infiziert wurden, habe man die Verbreitung der Infektionen eindämmen können und die Zustände hätten sich normalisiert, so Tătarus Fazit. Er werde aber in wenigen Wochen die Geburtenklinik erneut aufsuchen, denn die weitere Entwicklung müsse mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Ausdrückliches Lob fand der Minister für das Personal des Victor-Babeș-Krankenhauses, das seit so vielen Wochen ununterbrochen im Einsatz sei. Man habe dort die Coronavirus-Pathologie begriffen und wisse, was zu tun sei. Da Temeswar so nahe an den Grenzen liege, hätte hier alles viel schlimmer kommen können, aber von Anfang an habe man in diesem Spital die richtigen Entscheidungen getroffen. Er sei mit Hoffnung nach Temeswar gekommen, was er hier gesehen habe, lasse ihn Hoffnung für das ganze Land schöpfen, sagte Nelu Tătaru. Inzwischen habe man die Testkapazität ausgebaut und Krankenhäuser, die in der Behandlung von Corona-Patienten eingebunden seien, könnten jetzt ihr gesamtes Personal testen, teilte der Gesundheitsminister ferner mit.

In Arad, wo vor drei Wochen chaotische Zustände herrschten, stellte der Minister deutliche Fortschritte fest. Da Arad auf der Hauptroute der Heimkehrenden liegt und es hier zahlreiche Quarantäne-Zentren gegeben hat und weiterhin gibt, könne er verstehen, warum am Anfang der Krise das ärztliche Personal und entsprechend auch die betreuten Patienten zeitweise die Orientierung verloren hätten. Er habe die Pneumologie-Abteilung besucht und festgestellt, dass die Erkrankten zuversichtlich seien und das Personal im vollen Einsatz. Äußerste Vorsicht sei aber weiterhin geboten, die Aufmerksamkeit gelte vor allem den Grenzregionen Arad, Temesch und Bihor, aber auch allen Pflegeheimen und sonstigen Sozialeinrichtungen, da dort die Gefahr der Ansteckung ziemlich hoch bleibe. Erfreulich sei, dass inzwischen über genug Schutzmaterial verfügt werde, man habe die Vorräte aufstocken können. Essentiell sei, was in diesen 7 bis 10 Tagen nach dem orthodoxen Osterfest geschehe, sagte der Gesundheitsminister in Arad. Entwarnung könne derzeit keinesfalls gegeben werden.