Österreich spielt auf

Ein vielfältiges Kulturprogramm anlässlich des Nationalfeiertags

Bukarest - Am Montag, dem 26. Oktober, ist österreichischer Nationalfeiertag – zelebriert wird das an diesem Tag im Jahr 1955 unterzeichnete Neutralitätsgesetz. Nach den Jahren des Dollfuß-Regimes, der NS-Diktatur und der anschließenden zehn Jahre währenden Verwaltung durch die Alliierten wurde das Land vor 65 Jahren wieder zur unabhängigen Republik – dass dies so bleibe, sollte die Neutralitätserklärung garantieren.

Zu diesem Anlass wartet das Österreichische Kulturforum Bukarest mit einem vielfältigen Kulturprogramm auf. Ganz klassisch beginnen die Feierlichkeiten mit einem Konzert einer der ältesten und international bekanntesten Kulturinstitutionen Österreichs: Die 1498 gegründeten „Wiener Sängerknaben“. Dieser Chor besteht aus etwa 100 Kindern und Jugendlichen, die bei jährlich etwa 300 Auftritten in der ganzen Welt fast eine halbe Million Zuschauer betören. Pandemiebedingt singen die Knaben, die sonst elf Wochen im Jahr auf Tournee verbringen, vor der Kamera – zu sehen von 24. bis 26. Oktober unter www.wsk.at/stream/romania.

Dagmar Dachauer zählt zu den innovativsten zeitgenössischen Kunstschaffenden Österreichs: Die freiberufliche Tänzerin, Performerin, Choreographin und Filmemacherin schuf ein international verschiedentlich ausgezeichnetes vielfältiges Werk, nun eröffnet das Kulturforum dem rumänischen Publikum Zugang zu ihrem Universum: In einem von ARTE produzierten Filmportrait erklärt Dachauer ihre choreographische Forschung über die Beziehung und gegenseitigen Auswirkungen von Mensch und Natur – wie das aussieht, kann man sich in den Auszügen aus den Stücken „Competing for Sunlight“ und „The Feline Projekt“ ansehen. Das erste Stück besteht aus einer Reihe von Kurzfilmen mit kleinen getanzten Geschichten – unter anderem geht es in „Ash“ um das Aussterben der europäischen Esche, die aufgrund eines importierten asiatischen Pilzes in Massen erkrankt – ganze Wälder wurden in den letzten Jahren wegen umstürzender Bäume abgesperrt. 

Auch in „Kater“ von Klaus Händl spielt die Beziehung von Mensch und Natur eine Rolle: Es handelt sich um eine intensive Charakterstudie, die vom plötzlichen Zerbersten einer harmonischen Beziehung, durch eine unerwartete und unerklärliche gewalttätige Geste, erzählt.  Zu sehen ist der Film im Zuge der ersten Ausgabe des ART200 International Queer Film Festival (26. bis 31. Oktober) am 27. Oktober kostenlos auf eventbook.ro – Achtung, für Minderjährige ist er nicht freigegeben.

Anlässlich des 25. Jubiläums des Beitritts Österreichs zur Europäischen Union wird außerdem die rumänische Version der Ausstellung „Tu felix Austria... zeichne!“ gezeigt. Darin werden die Werke von 38 Karikaturisten gezeigt, die die mit dem Beitritt verbundenen Ängste und Erwartungen, Skandale und Herausforderungen in gezeichneten politischen Kommentaren darstellen. Die Ausstellung ist zu sehen unter online-exhibitions.at/tu-felix-austria-zeichne/.

Außerdem sei an dieser Stelle nochmals verwiesen auf die Ausstellung „CELAN 100 – Printre cuvânte / Unter den Wörtern“, die das Österreichische Kulturforum gemeinsam mit u.a. dem rumänischen Literaturmuseum anlässlich des 100. Geburtstags von Paul Celan realisiert hat – zu sehen unter mnlr.ro/muzeul-digital/paul-celan.