Pittner-Schule wird Kulturzentrum

Stadtrat Reschitza entschied sich für eine Generalüberholung und Neu-Nutzung

Reschitza – Die Stadtväter von Reschitza haben auf ihrer Novembertagung die Dokumentationen zur Generalüberholung der Pittner-Schule in der Nähe der Hochöfen der Reschitzaer Altstadt positiv beschieden. Die Pittner-Schule ist das älteste Schulgebäude von Reschitza (errichtet Mitte des 19. Jahrhunderts), das gleichzeitig dem ersten Lehrer dieser Schule, einem gewissen August Pittner, als Dienstwohung gedient hatte und daher seinen bis heute bekannten Namen „Pittner-Schule“ hat.

Das in der Furnalelor-Gasse bei Hausnummer 13 befindliche Gebäude war zuerst Bürgerschule (bis 1877, als das heutige „Diaconovici-Tietz“-Kollegium gebaut wurde), dann wurde es „Arbeiterschule“ für die Hüttenwerker (die vorher in Orawitza ausgebildet wurden), danach eine Grundschule und nach 1949 zu Sozialwohnungen umfunktioniert – womit der massive Verfall der Immobilie durch Ignorierung jeglicher fälliger Renovierungen und durch schonungsloses Abwohnen einsetzte. Heute steht die Immobilie als Bauruine da. Die Besonderheit des Gebäudes: im Innenhof, Richtung Süden, ist die einzige Sonnenuhr von Reschitza angebracht. Diese ist vollständig erhalten (wohl, weil sie ziemlich hoch am Gemäuer angebracht ist - siehe auch die siebenbändige Bestandsaufnahme von Dr. Volker Wollmann zur Industriearchäologie Rumäniens).

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (und wurde trotzdem brutal herunterwirtschaftet, vor allem nach 1990, wobei die Stadt die Hauptschuld trifft). Nun will die Stadt Reschitza daraus ein Ausstellungszentrum und einen Ort zur Veranstaltung von Events machen. Ausstellungssäle, Künstlerwerkstätten und Verwaltungsbüros sollen in dem denkmalgeschützten Bau nach seiner Generalüberholung untergebracht werden. Den Entwurf zur Generalüberholung und zum sanften Umbau hat die Temeswarer SC Bauart Industries SRL ausgearbeitet.

Zur Konsolidierung soll im Gebäudeinnern entweder eine Stahlkonstruktion oder eine Betonkonstruktion geschaffen werden. Ziel der Generalsanierung und Umwidmung ist es, „ein wertvolles Zeugnis der Architektur des 19. Jahrhunderts, das unter Denkmalschutz steht, zu retten”, aber allen Interessenten auch „ein Kulturgebäude rückzuerstatten” und, nicht zuletzt, den Standard des Raums, inmitten dessen es steht („den urbanistischen Wert des Raums”), zu heben.

Die Mittel dazu will die Stadt über einen Projektantrag erzielen, der sich ans RO-CULTURA-Programm richtet, das aus dem Finanzierungsmechanismus des Europäischen Wirtschaftsraums 2014-2020 finanziert wird.