Präfektur und NGOs gegen Temeswarer Baumfällungen

Regierungsvertreterin fordert Kontrollen durch das Umweltamt

Temeswar (ADZ) – Nachdem das von der Stadtverwaltung mit den Instandsetzungs- und Ausbauarbeiten an den Straßen rund um die Theresienbastei beauftragte Unternehmen mehrere Bäume gefällt hat, unter anderem auf der Oituz- und der Michelangelo-Straße, hat sich nun die Temescher Präfektin, Eva Andreaş, eingeschaltet und eine Kontrolle des Umweltamtes angefordert. Protestiert hatten mittlerweile zahlreiche Bürger sowie die westrumänische Filiale des Verbandes der Landschaftsgestalter. Die NGO hatte sogar das Gericht eingeschaltet und die Annullierung eines Stadtratsbeschlusses von 2017 gefordert. Es geht um das Register der Park- und Grünanlagen der Stadt Temeswar, das 2017 auf Basis einer Erhebung aus den Jahren 1999 bis 2004 erstellt wurde und eigentlich der Realität nicht entsprechen kann. Laut dem 2017 erstellten Register sind die Grünflächen deutlich größer als in der Wirklichkeit, weil Daten benutzt werden, die vor 15 Jahren aktuell waren. Inzwischen habe die Stadt weitere Grünanlagen verloren, man habe sie verbaut.

Im Zusammenhang mit der Erweiterung der Straßen im innerstädtischen Bereich (Oituz-Straße – Martin-Luther-Straße – Michelangelo-Straße) werfen die Landschaftsgestalter der Stadtverwaltung vor, dass sie Bäume fällen lässt, die gar nicht krank oder zu alt sind, wie Bürgermeister Nicolae Robu immer wieder sagt. Auch wird angezweifelt, dass zehnmal mehr Bäume gepflanzt als gefällt werden, eine Aussage, die Robu vorige Woche gemacht hatte (die ADZ berichtete). Zwischen dem Bega-Großkaufhaus und dem Continental-Hotel hatten die Bauarbeiter die Bäume zwar nicht gefällt, aber durch die Arbeiten an Bordsteinen und Gehsteigen haben sie deren Wurzeln stark beschädigt, so dass die betroffenen Bäume alsbald absterben werden, hieß es. Ein weiterer Baum, der gegenüber dem Rathaus stand, wurde gefällt, weil sich dort angeblich eine Gasleitung befindet, so die Erklärung des Stadtbeamten. Daraufhin forderte die Präfektin das Umweltamt auf, die Aktionen der Stadtverwaltung auf ihre Gesetzlichkeit zu überprüfen und Bericht zu erstatten. Überprüft werden solle auch die Zerstörung der Grünstreifen auf dem Ionel-Brătianu-Boulevard. Sie wurden entfernt, um Raum für zusätzliche Fahrspuren zu schaffen.

Die im Juni-Juli begonnenen Erweiterungsarbeiten am ersten Temeswarer Verkehrsring sollen laut Bürgermeister Robu nicht nur den Verkehr erleichtern, sondern der Stadt auch zu einem großstädtischen Image verhelfen, wie der Stadtvater sich mehrmals brüstete.