Reschitza wünscht sich das „Semenic“-Hotel

Reschitza – Im Verwaltungszentrum von Reschitza verfällt langsam, aber sichtbar, eine Immobilie, die genau gegenüber dem Rathaus (und diagonal zum Kreisrat und der Präfektur) steht und zur gleichen Zeit mit diesem und dem angeschlossenen Kreisrat nach der Verwaltungsreform von 1965 gebaut wurde: das „Semenic“-Hotel. Zusammen mit der ehemaligen kommunistischen Tourismusgesellschaft SC Turist „Semenic“ SA (einschließlich mit touristischen Unterkünften auf dem Semenik-Plateau) ist das Hotel von einer Firma des umstrittenen Geschäftsmanns Gruia Stoica Ende der 1990er Jahre gekauft worden. Seither ging es mit dem Gebäude abwärts.

Generell spricht man in Reschitza über „die Folgen einer unglücklich verlaufenen Privatisierung“, was allerdings nichts an der Tatsache ändert, dass das 250-Betten-Hotel sich zu einer Gefahr für alle Vorbeigehenden entwickelt, weil dauernd von seiner Fassade Verputz harabfällt, aber auch, dass es immer unästhetischer ausschaut.

Das Rathaus Reschitza hat bereits mehrere Anläufe unternommen, das Hotel als Gegenleistung für die Steuer- und Gebührenschulden der Besitzerfirma zu erwerben. Die Stadtleitung wollte dorthin, nach einer gründlichen Renovierung, Dienststellen der Stadt verlegen, die gegenwärtig in angemieteten Räumen auf dem ganzen Stadtgebiet in Betrieb sind.

Inzwischen hat Bürgermeister Ioan Popa seine Sichtweise geändert: „Es ist bekannt, dass die Firma, die das Semenic-Hotel besitzt, Pleite angemeldet hat. Didilă, der Bruder von Gruia Stoica, hat die Pleiteerklärung gerichtlich angefochten. Weist das Gericht die Anfechtung zurück, wird es für uns leichter, das Hotel zu erwerben: sie können sich einem Kauf nicht mehr widersetzen. Ich weiß, dass es auch andere Kompanien gibt, die am Hotel interessiert sind. Sogar Angebote hat es gegeben, die allerdings von Besitzer zurückgewiesen wurden. Sollten wir keinen interessierten Investor identifizieren, machen wir selber es wieder funktionsfähig.“

Der Bürgermeister ließ mal vortasten: das Hotel könnte als Drei-Sterne-Hotel eingerichtet werden, hat 125 Zimmer und 250 Betten. „Reschitza hat gegenwärtig eine Unterkunftskapazität von rund 600 Betten“, sagte Popa den Medien.