Schüler als junge Stadtführer gefördert

Interkulturelles Projekt: Temeswarer Schulen mit Unterricht in Minderheitensprachen wurden Partner

Jugendliche und Experten nahmen innerhalb des „Schatzsucher“-Projekts an Brainstorming-Sitzungen teil, um pädagogische Spiele zu entwickeln oder anzupassen, die die Entwicklung eines Gefühls der Zugehörigkeit zur Stadt fördern. Im Bild das Erinnerungsspiel zu Temeswar, wodurch man etwas über die emblematischen Gebäude der Stadt erfahren kann. Foto: Sándor Orosz

Temeswar – Es wird oft gesagt, dass Temeswar/Timișoara sich im Laufe der Zeit zu einer multikulturellen Stadt entwickelt hat. Multikulturalität ist nicht nur in der Vergangenheit der Stadt zu finden, sondern auch in der Gegenwart wie auch in der Zukunft muss diese erhalten und gefördert werden – so der Hintergrund eines interkulturellen Schulprojekts. „Vânătorii de comori TM.ro.hu.srb.de“ (zu Deutsch: Schatzsucher TM.ro.hu.srb.de“) – ist ein Projekt, das darauf abzielt, das Zugehörigkeitsgefühl junger Bürger zur Stadt Temeswar zu stärken, wobei 20 junge „interkulturelle“ Stadtführer ausgebildet wurden.

Seit Mai und bis November dieses Jahres wurden die jungen Teilnehmer aus drei Temeswarer Schulen mit Unterricht in den Minderheitensprachen Ungarisch, Serbisch und Deutsch - aus dem „Béla Bartók“-Lyzeum, aus dem „Dositej Obradovic“- Lyzeum und aus dem Banater Kolleg – ausgebildet. Sie durften sich gegenseitig kennenlernen, für das multikulturelle Temeswar werben und zur Entwicklung eines pädagogischen Spielmaterials über die historischen, architektonischen, kulturellen und touristischen Werte der Stadt beitragen. Die Schüler hatten in den vergangenen Monaten die Möglichkeit, die Stadt in einem Umfeld zu erkunden, in dem sie nicht nur die Vielfalt der Stadt entdeckten, sondern auch neue Fähigkeiten erwerben konnten, da das Projekt über das spezifische Ziel der Ausbildung kleiner Stadtführer hinausgeht. Das Sprechen vor einem Publikum, die Vorbereitung einer strukturierten Präsentation oder auch die Pünktlichkeit konnten sie dabei üben. Die Tätigkeiten innerhalb des Projekts wurden letztendlich in vier Sprachen durchgeführt: Rumänisch, Ungarisch, Serbisch und Deutsch.

In den vergangenen Wochen durften die teilnehmenden Schüler ihre Kenntnisse sogar zur Probe stellen. Sie organisierten Stadtführungen in der Innenstadt und in der Josefstadt/Cartierul Iosefin (dort wo sich diese drei Schulen befinden) und hielten Vorstellungen und Vorträge für ihre Kollegen in ihren eigenen Schulen.

Das Projekt wurde von der Integratio-Stiftung mit finanzieller Unterstützung des Projektzentrums der Stadt Temeswar über das Förderprogramm „Impuls în comunitate“ umgesetzt. Die Stiftung fördert seit über 15 Jahren begabte Kinder und Jugendliche, baut Gemeinschaften auf und bildet Freiwillige aus. „In Vorbereitung auf das Jahr als Kulturhauptstadt Europas wollen wir junge Reiseführer auf spielerische Art und Weise ausbilden, damit die Jugendlichen ihren Kollegen die multikulturellen Werte von Temeswar näherbringen“, heißt es seitens der Stiftung. Details zum Programm und Veranstaltungen sind von der Webseite tm.integratio.ro abrufbar.