Schulangebot im europäischen Kontext

Das erste Treffen der Arbeitsgruppe zur Situation des deutschsprachigen Unterrichts in Rumänien

Im Spiegelsaal des Forumshauses tagte die Arbeitsgruppe für den deutschsprachigen Unterricht.
Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt - Das erste Treffen der Arbeitsgruppe zur Situation des deutschsprachigen Unterrichts in Rumänien fand am 24. und 25. September in Hermannstadt/Sibiu statt. Die Arbeitsgruppe war im vorigen Jahr bei der Tagung der Gemischten Rumänisch–Deutschen Regierungskommission für Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien initiiert worden und ist dieser unterstellt.

Ko-Präsidentin der rumänischen Seite ist Oana Badea, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Forschung, Jugend und Sport, die deutsche Delegation wurde von PSt Dr. Christoph Bergner, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten sowie Ko-Präsident der Deutsch-Rumänischen Regierungskommission für Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien, geleitet.

Vereinbart wurden Maßnahmen zur Förderung des deutschsprachigen Unterrichts und der deutschen Sprache auf allen Stufen des Unterrichtswesens in Rumänien, die in einem von den Staatssekretären Badea und Bergner unterzeichneten Protokoll festgehalten wurden. „Was heute unterschrieben wurde, wird in kurzer Zeit, Schritt für Schritt, in Taten umgesetzt werden“, erklärte Badea nach der Unterzeichnung.

„Ich bin sicher, dass die Punkte, die in diesem Protokoll ihren Niederschlag gefunden haben, ein guter Anfang sind um unsere gemeinsamen Bemühungen zur Förderung und zur Erhaltung des deutschen Schulwesens in Rumänien fortzusetzen und den besonderen Charakter dieses Schulangebotes im europäischen Kontext auch weiterhin zu stärken“, erklärte Bergner.

Die Arbeitsgruppe wird alljährlich zusammentreffen und zwar in der Zeitspanne zwischen zwei Sitzungen der Gemischten Regierungskommission für Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien und wird eine Evaluation des deutschsprachigen Unterrichts in Rumänien vornehmen. Sie wird die Gründe untersuchen für die Abwanderung von Lehrkräften, die im deutschsprachigen Unterrichtswesen unterrichten und den rumänischen und deutschen zuständigen Stellen Lösungen zur Überbrückung der bestehenden Schwierigkeiten vorschlagen.

An der ersten Tagung der Arbeitsgruppe nahmen von rumänischer Seite der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ, Unterstaatssekretär Helge Fleischer, Alexandru Szepesi und Christiane Cosmatu (Bildungsministerium), Laura Jerca (Außenministerium) sowie Vertreter des Deutschen Forums,  des deutsch-sprachigen Schulunterrichts und der Germanistik-Lehrstühle teil.

Auf deutscher Seite war das Auswärtige Amt durch Dr. Anna Prinz und Generalkonsul Thomas Gerlach repräsentiert, teilgenommen haben desgleichen Vertreter der Mittlerorganisationen ifa, Goethe-Institut, ZfA und DAAD.

In seinem von Helge Fleischer verlesenen Grußwort hatte Staatssekretär im Außenministerium Bogdan Aurescu, der Ko-Vorsitzende der Gemischten Rumänisch-Deutschen Regierungskommission für Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien, mitgeteilt: „Ich bestätige die Unterstützung des rumänischen Staates für das Bewahren der Identität der deutschen Minderheit und ihr Behaupten im Rahmen der rumänischen Gesellschaft.

Eine grundlegende Rolle hat dabei das Schulwesen in deutscher Unterrichtssprache. Dieses richtet sich in erster Reihe an die Jugendlichen, die die Muttersprache erlernen wollen, es steht in gleichem Maß aber auch all jenen offen, die die deutsche Sprache lernen möchten.“

„Ich würdige die Bemühungen des rumänischen Staates im Rahmen der Bildungsgesetzgebung des Landes das traditionsreiche deutsche Schulwesen als ein ‘Schulwesen in der Sprache der deutschen Minderheit’ zu erhalten und zu entwickeln. Ich sehe die besonderen Herausforderungen, die mit der Bewahrung des deutschen Schulwesens als einem wertvollen Teil des europäischen Kulturerbes verbunden sind und werde mich deshalb dafür einsetzen, dass Rumänien in dieser Hinsicht von Deutschland angemessen unterstützt wird“, erklärte der Ko-Vorsitzende der Gemischten Deutsch-Rumänischen Regierungskommission, Dr. Christoph Bergner.