Siebenbürgischer Kastanienhonig auf dem Weihnachtsmarkt

Aus Hahnbach nach Bukarest

Siebenbürgischer Doppelstand auf dem Bukarester Weihnachtsmarkt Foto: Cristian Sencovici

Bukarest - In Bukarest befindet sich der der größte Weihnachtsmarkt – es gibt auch mehrere kleinere – auf der Piaţa Constituţiei vor dem Mammut-Palast „des Volkes“, dem heutigen Parlament, und erwartet werden über eine Million Gäste aus dem In- und Ausland. Rings um die 30 Meter hohe Tanne reihen sich an die 100 Holzhäuschen mit Warenangeboten aus ganz Rumänien. Siebenbürgen darf nicht fehlen, also luden die Organisatoren einen bekannten siebenbürgisch-sächsischen Imker ein: Wilhelm Tartler kommt aus Hahnbach/Hamba bei Hermannstadt und sein Angebot kann sich sehen lassen. Neben den beliebten Honigarten wie Akazie, Wiesenblumen und Sonnenblumen enthält sein Angebot neue Mischungen von Honig mit Propolis, Ingwer, Zimt oder Sanddorn. Fasziniert kosten die Bukarester den dunklen Waldhonig aus den Nadelbaumwäldern, probieren den unbekannten Honigwein; Verkaufsschlager aber ist dieses Jahr der Kastanienhonig aus der Maramuresch.

Anfangs liefen Käufer am Stand vorbei, weil das Etikett auf den Gläsern in drei Sprachen verfasst ist. „Nu-i românesc“, war der Kommentar, wieso er nicht in Deutschland verkaufe? Und Willi Tartler erklärte amüsiert, dass in Siebenbürgen mehrere Minderheiten leben, darunter Sachsen und Ungarn, die auch rumänischen Honig kaufen wollen und dafür ihre eigenen Bezeichnungen haben! So ein Weihnachtsmarkt hat es in sich: Man lernt sich besser kennen!