Skiprojekt Semenik unterschriftsreif

Erstes gemeinsames Projekt für Kreisrat Karasch-Severin, Stadt Reschitza und Gemeinde Franzdorf

Reschitza – Wie fast immer: die Seele des Projekts „Skidomäne Semenik“ ist der Bürgermeister von Reschitza, der vor Energie strotzende Ioan Popa (PNL). Mit im Boot sind diesmal der Kreisrat Karasch-Severin, durch den ausgeglichenen und kaum die Öffentlichkeit suchenden Kreisratsvorsitzenden Silviu Hurduzeu (PSD), sowie der Bürgermeister von Franzdorf/Văliug, Sorin Blaga (PNL). Dieser Tage wandte sich Ioan Popa – ein großer Sport- und Bergfreund - euphorisch an die Medien: „Wir haben `Grünes Licht` bekommen von der Agentur für Umweltschutz!“

Im Projekt geht es um die Anlage von Skipisten auf zwei gegenüberliegenden Hängen des Bergstocks des Semenik, um den Bau von Skiliften und Seilgondeln und um mit Schneekanonen befahrbar zu machende Ski-Pisten vom Hochplateau des Semenik: einerseits in Richtung der beiden ehemals von Deutschböhmen bewohnten Siedlungen Wolfsberg und Weidenthal, andrerseits hinunter nach Franzdorf, in den Bereich des Franzdorfer Stausees und drittens – aber das in einer nächsten Phase – Skipisten hinunter ins Temeschtal auf der Nordostseite des Bergstocks, Richtung Slatina Timi{ und zur reichen Großgemeinde Teregova. Für die erste Phase sind 30 Millionen Euro veranschlagt. Selbst wenn nur die erste Planungsphase realisiert würde, entstünde durch dieses Projekt am Semenik das größte Skigebiet Rumäniens. Dass daran, unabhängig der politischen Farbe der Akteure, gewerkelt wird, ist als Garantie anzusehen, dass die Kommunalwahlen des Frühherbstes 2020 an der Absicht nichts ändern werden.

In diesem Sinn ist auch Bürgermeister Ioan Popa zu verstehen, wenn er sagte: „Wir haben nun das Plazet der Agentur für Umweltschutz erhalten, aufgrund der Studie einer Fachinstitution zu den Auswirkungen auf die Umwelt. Das war das letzte der Dokumente, die wir brauchten, um weiter zu arbeiten. Jetzt legen wir der Regierung eine Beschlussvorlage vor, in der es um Gebietstausch geht, mit dem Nationalen Regiebetrieb für Wälder Romsilva. Danach geht es mit dem durch den Regierungschef genehmigten Gebietstausch zur Garde für Umweltschutz, zur Forstgarde nach Temeswar, und zuletzt zum Ministerium für Gewässer und Wälder, damit das Projekt anschließend ins Laufen kommt. Zuletzt dann – ich hoffe: in ein bis zwei Monaten – kommt das Projekt auf den Regierungstisch zwecks Finanzierung.“

Hauptbesitzer des Geländes, wo Phase eins der Einrichtung des Skigebiets am Bergstock des Semenik passieren soll, ist die Gemeinde Franzdorf, zusammen mit Romsilva. Da aber Franzdorf nie und nimmer ein Großprojekt dieser Art mitfinanzieren könnte, wurden die finanziell potenteren Kreisrat und Stadt Reschitza ins Boot geholt – dahinter steckte der Reschitzaer Bürgermeister, der vor seiner Zeit als Bürgermeister als Privatunternehmer bereits ein Ufer des Franzdorfer Stausees als kleines Skigebiet eingerichtet hat, das er immer noch betreiben lässt.

Auf diese Weise ist die unbedingt nötige Kofinanzierung der Regierungs- (oder EU-?)Gelder gesichert. Durch Grundstückstausch wird jetzt das Rathaus Reschitza im Raum Franzdorf Grund und Boden besitzen und kann dort legal investieren – eben die Kofinanzierung. Auch von Romsilva mussten Forste durch Tausch übernommen werden, wegen der Skipisten. Auch mit der Forstverwaltung gab es Geländetausch. So erst können die geplanten sieben Kilometer langen Skipisten zustandekommen, die letztendlich das größte Skigebiet Rumäniens werden sollen.