Staatsphilharmonie Klausenburg bietet junge deutsche Romantik

Klausenburg – Felix Mendelssohn-Bartholdys Ouvertüre op. 27 MWV P5 auf die Gedichte „Meeres Stille“ und „Glückliche Fahrt“ von Johann Wolfgang von Goethe ist es, die das Orchesterkonzert der Staatsphilharmonie „Transilvania“ Klausenburg/Cluj-Napoca am Freitagabend, dem 26. November, um 19 Uhr im Auditorium Maximum der Babeș-Bolyai-Universität eröffnet. Trotz Ausrufen wie „Keine Luft von keiner Seite!“ und „Todesstille fürchterlich!“ hat Mendelssohn sich für den Auftakt der Konzertouvertüre tief langgezogene Streicherakkorde in Dur zurechtgelegt und dem „ohne Regung ruhenden Meer“ nachempfunden. Als Komponist der „Schottischen Symphonie“ und auf der Britischen Insel gern gesehener Dirigent, der in nur 38 Lebensjahren von 1809 bis 1847 mehrmals nach England reiste, waren ihm die Seewege über den Ärmelkanal und die Nordsee beim Notenschreiben gedanklich sehr präsent. 

Für die Strecke nach der Pause hat Chefdirigent Gabriel Bebeșelea Robert Schumanns Symphonie Nr. 3 in Es-Dur op. 97 gewählt. Weil programmatisch von Festland umgeben, steht „Die Rheinische“ um einen Halbton höher als die Konzertouvertüre Mendelssohns. Der zweite von drei Programmpunkten des Abends führt einmal mehr in das Deutschland der Romantik, aber auch nach Russland und in die Niederlande: Ivan Podyomov aus Archangelsk, Alumnus der Staatlichen Gnessin-Musikschule Moskau und seit 2016 Mitglied des Royal Concertgebouworkest Amsterdam in führender Position, spielt das Konzert für Oboe und kleines Orchester in D-Dur AV 144 TrV 292 von Richard Strauss. Ein Solist, der zweimal am Münchner ARD-Musikwettbewerb teilgenommen und stets von Neuem einen wichtigen Preis gewonnen hat, steht auch in Klausenburg nicht alle Tage auf der Bühne.