Süß, groß und gratis

Riesen-Baumstriezel als Geschenk für Bukarester Fußballfans

Kronstadt – Vor drei, vier Jahren hätte niemand damit gerechnet, dass Rekordmeister Steaua (heute als FCSB bekannt) in der rumänischen Fußballmeisterschaft gegen den Verein OSK aus Sanktgeorgen/Sf. Gheorghe/Sepsiszentgyörgy antritt. Das Spiel findet am Sonntag im Kronstädter Tineretului-Stadion statt, weil der in diesem Jahr in die A-Liga aufgestiegene Verein noch nicht über ein Heimstadion verfügt, das allen Ansprüchen der Rumänischen Fußball-Profiliga entspricht.
OSK will sich aber als besonderer Gastgeber profilieren. Für die Steaua-Anhänger soll ein 15 Meter langer Baumstriezel in seiner Szekler Variante (Kürtöskalács) gebacken werden, der den aus Bukarest angereisten Fans kostenlos angeboten werden soll.  „Der Fußball ist nicht für die Vereinsbosse, sondern für die Fans. Die Chefs kommen und gehen, die Anhänger bleiben aber ein Leben ihrem Verein treu“, sagt der OSK-Inhaber László Diószegi, der auch eine der größten Bäckereien in diesem Landesteil besitzt. Damit will man auch ein Zeichen setzen, denn nicht überall werden die Szekler-Fans, die ihre Favoriten zu den Auswärtsspielen begleiten, freundlich empfangen.

„In einem Stadion im Süden des Landes mussten die Szekler-Fans 3 Lei für ein Glas Wasser bezahlen, um ihren Durst in der Sommerhitze zu stillen“, behauptet Diószegi.
Den Riesenbaumstriezel stellt die Firma „Diószegi Pékség“ zusammen mit einer Bäckerei aus Lupeni/Farkaslaka bei Oderhellen/Odorheiu Secuiesc her. Er soll inoffiziell als der größte Kürtöskalács der Welt gelten und bei der ersten Auflage eines Süßigkeitenfestivals, das am Samstag in Sanktgeorgen stattfindet, vorgezeigt werden. Im nächsten Jahr folgt dann ein zweiter Riesen-Baumstriezel, der seinen Platz auch im Guinessbuch der Rekorde finden soll.
Offen bleibt die Frage: könnte für die Steaua-Anhänger die süße Vorspeise den bitteren Nachgeschmack einer eventuellen Niederlage der hochfavorisierten Bukarester Mannschaft ausgleichen? Einige der Bukarester Fans bestehen darauf, dass in Kronstadt echte Gastfreundschaft den Verzicht auf das Abspielen der Szekler Hymne sowie auf Stadionansagen in Ungarisch einschließen müsse.