Taxifahrer demonstrieren in Klausenburg gegen Uber

Vertreter des Unternehmens trafen sich mit Transportminister Răzvan Cuc

Klausenburg – Etwa 300 Taxifahrer haben sich am Samstagmorgen in Klausenburg/Cluj-Napoca auf dem Parkplatz vor der Horia-Demian-Sporthalle versammelt, um gegen die – aus ihrer Sicht – unfaire Konkurrenz des Dienstleistungsunternehmens Uber zu protestieren. Die Fahrer der verschiedensten Taxiunternehmen legten für zwei Stunden ihre Arbeit nieder und fuhren laut hupend durch die Stadt. Kernaussage des Protestes war: „Egal wie die Bezahlung erfolgt, egal wie die Bestellung erfolgt, wenn eine Person befördert wird und man zahlt, dann heißt es Personenbeförderung“. Eine Lizenz zur Personenbeförderung haben die Uber-Fahrer und das Unternehmen nicht. Uber bezeichnet sich selbst lediglich als Fahrdienstvermittler und nicht als Taxiunternehmen. Einen eigenen Fuhrpark unterhält Uber nicht, via Smartphone-App werden Kunden und private Fahrer mit eigenem PKW zusammengebracht. Uber versteht sein Angebot als Bestandteil der Sharing Economy, dabei stellt sich jeder mit seinen Fähigkeiten der Allgemeinheit zur Verfügung. Auch wird der Dienst als Mitfahrgelegenheit verklärt. „Wir wollen, dass dieser nicht regulierte Dienst Rumänien verlässt. Sie haben hier nichts zu suchen und bringen nur Schaden.

Uber bringt den Klausenburger Fahrern materiellen Schaden, die Zahl der Kunden ist zurückgegangen und auch Probleme zwischen uns sind aufgetreten“, so Viorel Tătar, der Organisator des Protests. Laut den Demonstranten soll die Zahl der Taxifahrten um 30 Prozent zurückgegangen sein. Proteste gab es in der vergangenen Woche auch in Bukarest. Etwa 200 Taxi- und Busfahrer hatten sich hier auf dem Victoriei-Platz versammelt. Der Gewerkschaftsführer Bogdan Dinca forderte, dass die Regierung eine Notverordnung erlässt, um „die Piraterie auszumerzen“, welcher er Uber beschuldigt. Das Unternehmen selbst ließ verlauten: „Uber ist kein Taxiunternehmen, dem haben sogar die Regierungsvertreter zugestimmt. Wir begrüßen die Offenheit der rumänischen Regierung, welche plant, Regeln für Mitfahrgelegenheit, in Einklang mit Empfehlungen der Europäischen Kommission, zu definieren. Wir sind zuversichtlich, dass konkrete Schritte demnächst erfolgen“. Vertreter des Unternehmens trafen sich am Donnerstag unter anderem mit Transportminister Răzvan Cuc und Gabriel Petrea, dem Minister für Sozialen Dialog. Uber ist seit zwei Jahren in Rumänien aktiv und hat rund 200.000 registrierte Nutzer im Land. Zu Beginn war das Unternehmen lediglich in Bukarest tätig, zuletzt wurde das Angebot allerdings auch auf Klausenburg, Kronstadt/Braşov und Temeswar/Timişoara ausgeweitet.