Testphase hat begonnen

OncoGen-Forscher arbeiten an Coronavirus-Impfung

Temeswar – Das Temeswarer Krebsforschungs-zentrum „OncoGen“ hat am Mittwoch auf „Facebook“ angekündigt, eine Impfung gegen das Coronavirus entwickelt zu haben. Die erfreuliche Nachricht wurde sofort von den Medien übernommen, doch gleichzeitig wurden diesbezüglich viele Fragen laut. Der Leiter des Temeswarer Forschungszentrums, der Immunologe Virgil Păunescu, erklärte auf seiner Facebook-Seite, dass das Zentrum kein Patent für die Impfung haben wolle, da dies zumindest ein Jahr dauern würde und man das Ergebnis der Forschungen so schnell wie möglich benötigt.

Die Nachricht, die die Vertreter des Forschungszentrums auf „Facebook“ veröffentlichten, lautete am Mittwoch etwa so: „Ein wichtiger Tag für OncoGen: Wir haben die Impfung (das Äquivalent von 1000 Dosen). Heute beginnen wir mit den Tests. P.S. Gestern haben wir die Synthese des Impfstoffs fertigbekommen. Heute starten die Tests! Wichtig: Diese Impfung befindet sich momentan in der Test-Phase auf menschlichen Zellen im Labor“.

Die OncoGen-Forscher bzw. -Mitarbeiter Florina Bojin, Oana Gavriliuc, Virgil Păunescu und Michael-Bogdan Măgineanu veröffentlichten am 8. Februar einen Artikel auf preprints.org, in dem sie die Technologie zur Entwicklung einer Impfung gegen COVID-19 beschrieben (die Technologie war bereits zirka zwei Wochen vorher auf der Webseite von OncoGen, oncogen.ro, vorgestellt worden). Eigenen Angaben zufolge sollen die Temeswarer Forscher am 4. Februar von der Botschaft Chinas in Rumänien kontaktiert worden sein, um an der neuen Technologie zusammen mit chinesischen Forschern zu arbeiten, woraufhin die Rumänen positiv geantwortet haben. Zu ihrer Überraschung veröffentlichte jedoch am 3. März eine Gruppe chinesischer Forscher einen fast identischen Beitrag auf biorxiv.org, mit der Erklärung: „Alle Rechte vorbehalten“. „Wir waren nicht einverstanden, dass sie die Ergebnisse unserer Arbeit als die ihrigen ausgeben und dann ´All Rights Reserved´ hinzufügen. Während die rumänische Presse manchmal auch ironisch darüber berichtete, inspirierten sich die chinesischen Forscher intensiv von uns. Wir machen weiter mit der Umsetzung unserer Technologie, obzwar sich trotz der vielen Referenzen kein Vertreter der rumänischen Behörden bereit erklärt hat, uns zu unterstützen“, schreiben die OncoGen-Vertreter auf „Facebook“.