Trotz Dürre positive Gesamtbilanz

Gute Ernte bei Halmfrüchten / Heldsdörfer Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ hielt Jahreshauptversammlung ab

Kronstadt - Nur durchschnittlich 9166 Kilogramm Kartoffeln pro Hektar erntete die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ mit dem Geschäftssitz in der Burzenländer Gemeinde Heldsdorf/Hălchiu im vorigen Jahr, weniger als die Hälfte des Erntedurchschnitts vom Jahr 2011. Schuld daran war die lang anhaltende Dürre der zweiten Jahreshälfte, die auch die Zuckerrübenproduktion – eine Kultur mit großer Tradition im Burzenland – stark in Mitleidenschaft gezogen hat: Von 70 Hektar wurden durchschnittlich nur 20.814 Kilogramm Zuckerrüben geerntet, im Jahr 2011 war es nahezu das Doppelte gewesen.

Gut bis sehr gut fiel die Ernte des Jahres 2012 hingegen bei den Halmfrüchten aus, sodass die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ in ihrer Gesamtbilanz für das vorige Jahr – wie in all den Jahren seit der Vereinsgründung im Jahr 1991 – erneut schwarze Zahlen schreiben konnte. Diese erfreuliche Schlussfolgerung wurde den Vereinsmitgliedern, deren Eigentum an Grund und Boden von der Gesellschaft bewirtschaftet wird, anlässlich der diesjährigen Jahreshauptversammlung mitgeteilt, die letzten Samstag im Pfarrhaus der Evangelischen Kirchengemeinde A. B. Heldsdorf, das auch den Vereinssitz beherbergt, stattgefunden hat.

Karl Nikolaus, Vorsitzender des Heltia-Verwaltungsrats, begrüßte die anwesenden Vereinsmitglieder und präsentierte die Tagesordnung, worauf Hermann Barthelmie, Mitglied des fünfköpfigen Verwaltungsrats, den Bericht über das Geschäftsjahr 2012 vorlegte und den Haushaltsplan für das laufende Geschäftsjahr vorstellte. Die Geschäftsbilanz für das Jahr 2012 verzeichnet Einnahmen von 1.980.484 Lei, denen Ausgaben von 1.280.957 Lei gegenüberstehen. Nach Überweisung der 16-prozentigen Gewinnsteuer an den Fiskus verblieb in der Vereinskasse der beachtliche Reingewinn von 587.603 Lei (etwa 134.000 Euro). Einstimmig genehmigte die Gesellschafterversammlung den Beschluss, 286.332 Lei (48,73 Prozent des Reingewinns) als Dividenden an die Vereinsmitglieder auszuschütten und den Rest als Reserve für die Vorhaben des Geschäftsjahres 2013 zurückzulegen.

Hinsichtlich der Einnahmen, die „Heltia“ im Vorjahr erzielte, war zu erfahren, dass die Produktion pflanzlicher Erzeugnisse rund 816.000 Lei und die Viehzucht, in erster Linie die Milchproduktion von 26 Milchkühen, rund 203.000 Lei einbrachte. Einen wichtigen Posten bei den Einnahmen machten auch die Subventionen vor allem aus EU-Fonds – 500.989 Lei – aus. Sodann konnten erfreulicherweise seit Längerem ausstehende Zahlungen an den Verein verbucht und auch Einnahmen aus dem Verkauf der gelagerten Produktion früherer Ernten erzielt werden.
Insgesamt hat „Heltia“ im Vorjahr 344 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche bewirtschaftet.

Hauptkultur war wiederum der Weizen, mit einer für Burzenländer Verhältnisse ausgesprochen guten Ernte: Von 186 Hektar wurden im Durchschnitt 4883 Kilogramm Weizenkörner/ha eingebracht. Auch bei den anderen Halmfrüchten wurden gute Ergebnisse erzielt: bei Gerste 4000 kg/ha (von 13 ha), bei Braugerste 3394 kg/ha (von 10 ha), bei Futterweizen 4035 kg/ha (von 8 ha) und bei Hafer 3500 kg/ha (von 12 ha). Silomais wurde von 11 Hektar (11.818 kg/ha), andere Futterpflanzen wie z. B. Luzerne von 22 Hektar (14.000 kg Grünmasse/ha) und Kartoffeln von weiteren 12 Hektar geerntet.

Auf der Tagesordnung befand sich auch der Bericht der Heltia-Zensorenkommission, der von Dipl.-Ing. Christian Albert verlesen wurde. Darin wurde u. a. auf die Investitionen hingewiesen, die „Heltia“ im vorigen Jahr getätigt hat. Es handelt sich um die Anschaffung eines fünfscharigen Pfluges und um die Umrüstung der Waage für landwirtschaftliche Produktion auf elektronischen Betrieb. Ebenfalls Christian Albert sprach ein Thema an, das die Vereinsleitung schon seit Längerem beschäftigt. Im Einklang mit den Verfügungen des Bodengesetzes Nr. 18/1991 wurde das Vermögen der ehemaligen Heldsdorfer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) zu 30 Prozent an „Heltia“ und zu 70 Prozent an den Verein „Poiana“ aufgeteilt. Hinsichtlich der ehemaligen LPG-Wirtschaftsgebäude wurde aber noch keine Gütertrennung zwischen „Heltia“ und „Poiana“ durchgeführt. Nun bevollmächtigte die Generalversammlung den Heltia-Verwaltungsrat per einstimmig gefasstem Beschluss, alle nötigen Schritte zur Durchführung dieser Gütertrennung zu unternehmen.