Tudor Mihalache erreicht Bukarest - Kleinkopischer Bürgermeister ging 320 Kilometer zu Fuß

Hermannstadt – Nach 11 Tagen und 320 Kilometern hat Daniel Tudor Mihalache (PNL) am Freitag zu Fuß Bukarest erreicht. Der Bürgermeister von Kleinkopisch/Copşa Mică war am 18. September aufgebrochen, um auf die unhaltbare Situation der Stadt aufmerksam zu machen. Einerseits droht Kleinkopisch die Blockierung der städtischen Konten, andererseits steht den Einwohnern nur Trinkwasser von sehr schlechter Qualität zur Verfügung.

Ein vor dem EU-Beitritt begonnenes Projekt zur Installation eines Wasser- und Abwassersystems wurde noch vor dessen Beendigung gestoppt, sodass seit 2008 keine Mittel mehr zum Abschluss der Arbeiten zur Verfügung stehen. Stattdessen musste die Stadt Vertragsstrafen an die beteiligten Unternehmen zahlen. Unterstützung aus Bukarest hat Mihalache nur 2009 durch die Ponta-Regierung erhalten, etwa 9,2 Millionen Lei zur Begleichung von Vertragsstrafen. Vor Gericht wurde die Stadt bereits dazu aufgefordert, die noch ausstehenden Schulden in Höhe von 700.000 Lei zu zahlen.

Mit seinem Fußmarsch nach Bukarest wollte Mihalache auf die Situation von Kleinkopisch aufmerksam machen, aber auch auf die Tatsache, dass viele Gemeinden im Land noch nicht an das Wasser- und Abwassersystem angeschlossen sind. Der PNL-Parteivorsitzende Ludovic Orban empfing seinen Parteigenossen am Bukarester Stadtrand und äußerte sich zu dessen Aktion auf Facebook: „Er ist 320 Kilometer zu Fuß gegangen, in 11 Tagen. Von morgens bis abends hat er Ortschaft um Ortschaft durchquert, von Kleinkopisch bis Bukarest, um in einer verzweifelten Aktion die Aufmerksamkeit der Regierung sowie der Öffentlichkeit für die Trinkwasser-Probleme der Bewohner von Kleinkopisch, mit denen diese seit 10 Jahren konfrontiert sind, zu erlangen. Ich habe unseren Bürgermeister, Tudor Mihalache, empfangen und ihm die Solidarität der PNL-Führung für die Einwohner von Kleinkopisch überbracht. Ich hoffe, dass dieser extreme Protest den Umweltminister dazu bewegt, aus dem Zustand der Trägheit und Gleichgültigkeit herauszukommen und die notwendige Finanzierung für die Fertigstellung der Arbeiten am Wasser- und Abwassersystem bereitzustellen.“

Am gestrigen Montag traf sich Mihalache mit Regierungs- und Ministeriumsvertretern. „Das Gespräch mit Präsidentenberater Gabriel-Cristian Pişcociu verlief sehr gut, da mein Gesprächspartner mit meiner Aktion und der Situation in Kleinkopisch bereits vertraut war,“ so ein erster Kommentar von Mihalache.

Auf seiner Facebook-Seite teilte der Bürgermeister auch mit, wie die Regierung helfen kann. So müsse das Umweltministerium eine Finanzierungsvereinbarung abschließen, damit sich Kleinkopisch um europäische Fonds bewerben kann; weiter müsse das Ministerium für Gewässer und Wälder anordnen, dass die Nationale Wasserverwaltung (Apele Române) das Gesetz und die Bürger respektiert und die Wasserversorgung am Ighiş-Staudamm sicherstellt. Als dritte Maßnahme fordert Mihalache die Bereitstellung von 3 Mio. Lei aus dem Reservefonds, um das Budget der Stadt auszugleichen und eine schnelle Investition in die Wasserversorgung zu ermöglichen.