Über 8 Millionen Euro Schaden

Ergebnisse weiterer Überprüfungen von falschen Behinderten bekannt gegeben

Hermannstadt – Auf 8,2 Millionen Euro schätzen die Fachleute des Arbeits- und Sozialministeriums den Schaden, der im Kreis Hermannstadt/Sibiu infolge von Erteilen falscher Behindertenausweise entstand.
Die  Summe gab Ministerin Claudia Boghicevici am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Bukarest bekannt im Zusammenhang mit den Ergebnissen der durchgeführten Überprüfungen.

Von 1057 Personen ,die verdächtigt wurden, den Ausweis unrechtmäßig zu besitzen, konnten nur 140 ein wahres medizinisches Attest vorzeigen. Folglich wurden über 900 Zertifikate als ungültig erklärt. Die genannte Summe mache die Zuwendungen aus sowie die erlassenen Zahlungspflichten in den Staatshaushalt für vier Jahre bei vier Prozent der überprüften Erwachsenen mit Behindertenzertifikat, so die Ministerin. Zu den falschen Behinderten gehören Mitarbeiter der Sozial- und Kinderschutzbehörde (DGASPC), Ärzte, Direktoren öffentlicher Ämter, u.a. Zwischen 2005 und 2010 war die Zahl der nicht institutionalisierten Behinderten im Kreis auf über 20.000 angestiegen – was dann doch zu auffällig war.

Auf die Unrechtmäßigkeiten aufmerksam geworden war man in Hermannstadt zu Beginn des vorigen Jahres, als ein ehemaliger Mitarbeiter der Sozial- und Kinderschutzbehörde vom Hermannstädter Gericht zu viereinhalb Jahren Haft wegen illegaler Einflussnahme und Betrug verurteilt worden war. Daraufhin hatte das Arbeitsministerium eine Kontrolle geschickt, erste Ergebnisse hatte die damalige Ministerin Sulfina Barbu im Herbst nach dem Überprüfen von über 500 Personen im August und September bekanntgegeben. Der Kreisrat hatte ebenfalls eine Sonderkommission eingesetzt, welche die Tätigkeit der Kommission für das Evaluieren der Erwachsenen mit Behinderungen untersuchte. Auf Grund der Ergebnisse wurde die Leitung der Sozial- und Kinderschutzbehörde im Februar ausgetauscht. 

Bekannt gegeben hat die derzeitige Ministerin nun die Ergebnisse der Überprüfungen aus der Zeitspanne Dezember 2011 – Januar 2012. Zitiert worden waren 1602 Personen, von denen nur 68 Prozent erschienen sind. Von über 900 Personen, deren ärztliches Attest nicht anerkannt wurde, „litten“ über 600 angeblich an Erkrankungen der Atemwege. Von 732 auf Grund des Behindertenscheines in Rente geschickte Personen, können 679 Personen die Behinderung nicht nachweisen.Ministerin Boghicevici gab bekannt, dass Überprüfungen auch in anderen Kreisen mit hoher Behindertenquote eingeleitet werden.